Geschockt reagierten gestern die Anleger des Online-Modehauses Zalando auf die Meldung, dass sich Frau Christina Stenbeck mit ihrem Beteiligungsfonds Kinnevik von einem Teil ihrer Zalando-Aktien trennt. Insgesamt 13 Mio. Aktien bzw. 5,2 Prozent an Zalando standen zum Verkauf und das brachte ordentlich Druck auf die Aktie. Bis zum Handelsschluss brachen Zalando-Aktien 9,8% auf 41,00 Euro ein. Das Tagestief markierten die Papiere sogar bei 40,21 Euro.
Der Anteil von Kinnevik an Zalando reduziert sich damit von bislang 31 auf rund 26 Prozent, damit bleiben die Schweden weiterhin einer der wichtigsten Anteilseigner. Ein Ankeraktionär, der sich eigentlich stabilisierend auf den Aktienkurs eines Unternehmens auswirkt. Allerdings dürften das Anleger bei Zalando nach der jüngsten, überraschenden Aktion jetzt etwas anders sehen. Die 26%, die Kinnevik noch besitzt, wirken nämlich jetzt nicht stabilisierend, sondern sind eine Masse, die jederzeit wieder auf dem Markt landen könnte. Und das könnte ein ordentlicher Bremsklotz für die weitere Kursentwicklung sein.
Deshalb ist es auch wenig verwunderlich, dass sich Zalando-Aktien heute vorerst nicht vom gestrigen Kursschock erholen. Vorbörslich notieren die Papiere aktuell bei 40,90/41,000 Euro, dürften also auf Vortagsniveau in den neuen Handelstag starten. Durch die gestrige Aktion könnte sich die Beteiligungsgesellschaft auch selbst geschadet haben, denn vorerst dürfte es wohl mit größeren Kurssteigerungen vorbei sein. Bevor nicht wirklich klar ist, was Kinnevik mit den restlichen 26% vorhat bzw. wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, das bald das nächste Paket auf dem Markt fliegt, ist eine Bremse drin. Und damit dürfte sich Kinnevik selbst auch keinen großen Gefallen tun. Es sei denn, man will mittelfristig einfach nur raus, egal wie und zu welchem Preis. Gelohnt haben dürfte sich das Engagement allemal…
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