Blickt man bei den Aktien des Online-Modehändlers Zalando auf den Chartverlauf der letzten rund zweieinhalb Jahre, dann war das heutige Ereignis irgendwie absehbar. Denn seitdem die Papiere im Juli 2021 mit 105,90 Euro ihr bisheriges Rekordhoch erreicht haben, ging es (bis auf ganz kleine Korrekturversuche) stetig bergab.
Und nachdem die Aktien heute als aktuell schwächster DAX-Wert weitere 4,9 Prozent auf 16,25 Euro einbrechen, haben sie nun auch ein neues Rekordtief markiert. Dabei hat gerade in den letzten Wochen die Abwärtsdynamik nochmal spürbar zugenommen und der Kurs liegt erstmal seit dem Börsengang im Jahr 2014 unter der Marke von 17 Euro. Seit ihrem bisherigen Höchstkurs aus dem Jahr 2021 haben die Aktien damit knapp 85 Prozent an Wert verloren.
Bank of America streicht Kaufempfehlung und senkt Kursziel kräftig
Analyst Geoffroy de Mendez hat heute im Rahmen seiner Branchenstudie zu europäischen Modehändlern Zalando von „Buy“ auf „Neutral“ zurückgestuft und das Kursziel für die Aktien kräftig von 40 Euro auf 21 Euro reduziert. Er befürchtet bei Zalando, das sich:
das langfristige Wachstumsprofil aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch Markenwebsites oder die chinesischen Händler Shein beziehungsweise Temu verschlechtert habe.
Barclays senkt Kursziel ebenfalls
Ebenfalls sein Kursziel für die Zalando-Aktien von 25 Euro auf 21 Euro hat heute Analystin Emily Johnson von der britischen Investmentbank Barclays gesenkt, die Einstufung aber auf „Equal Weight“ belassen.
Beim aktuellen Kurs rechnen also beiden Experten mit ihrem Kursziel bei Zalando nun noch mittelfristig mit Kurssteigerungen von maximal 29 Prozent. So manch Zalando-Aktionär würde selbst das nach dem Kursdebakel der letzten Monate gerne nehmen…