Obwohl sich der Gesamtmarkt im Wochenverlauf insgesamt erfreulich entwickelt und die wichtigsten deutschen Aktienindizes zulegen können, verliert der TecDAX auf Wochensicht trotzdem rund 2,4 Prozent auf 3.006 Punkte. Der Grund ist allerdings schnell gefunden, denn das gesamte Wochenminus (und vermutlich noch weitaus mehr) dürfte auf den Crash des Indexschwergewichts Wirecard entfallen. Die Aktien des Bezahlspezialisten brachen auf Wochensicht um über 70 Prozent auf 25,82 Euro ein und kosteten dem TecDAX eine ansonsten positive Wochenbilanz.
Von den 30 Indexwerten landeten auf Wochensicht 25 im positiven Bereich, nur fünf Werte gaben nach. Zurück waren in der letzen Woche mit TeamViewer und Drägerwerk zwei der bislang großen Gewinner aus der Coronakrise, ergänzt um den österreichischen Technologiekonzern S & T.
TeamViewer: +11,5 Prozent auf 47,44 Euro
Kontinuierlich über die gesamte Woche legten die Aktien des Spezialisten für Remote-Software und vernetztem Arbeiten TeamViewer zu, ohne das es dafür kursbewegende Nachrichten gab. Damit bügeln die Papiere die kleine Delle der letzen Wochen wieder aus, als die Aktien von Anfang bis Mitte Mai kurz bis auf 40 Euro abrutschten. Nun ist auch wieder das bisherige Allzeithoch aus dem Juni bei 48,49 Euro in greifbarer Nähe.
Drägerwerk: +8,5 Prozent auf 72,80 Euro
Ebenfalls deutlich ins Plus schaffen es die Aktien des Medizintechnik-Konzerns Drägerwerk. Als Hersteller von Atemschutzmasken und Beatmungsgeräten waren es vor allem Drägerwerk-Aktien, die als einer der wenigen Werte am deutschen Aktienmarkt in der Coronakrise einen wahren Höhenflug erlebten. Als sich aber der Gesamtmarkt ab Anfang April wieder deutlich erholte, fielen Drägerwerk-Aktien wieder deutlich von ihrem Hoch Ende März / Anfang April bei Kursen von bis zu 108 Euro bis auf Ende Mai erreichte 64 Euro zurück.
Auf dem wieder deutlich reduzierten Kursniveau greifen die Anleger aber wieder beherzter zu, und spekulieren mit ihren aktuellen Engagements auf die nächste Woche anstehenden Zahlen, nachdem ein bekannter Börsenbrief im Wochenverlauf explizit auf „Superzahlen bei Drägerwerk“ hingewiesen hat.
S&T: +7,5 Prozent auf 23,90 Euro
Bereits Mitte Mai sah sich der österreichische IT-Dienstleister S&T nach hervorragenden Quartalszahlen als ein „Gewinner der Coronkrise“.
Am letzten Dienstag fand nun die S&T-Hauptversammlung statt, auf der die Unternehmensführung die Jahresprognose sowie die langfristigen Ziele bis 2023 nochmals bestätigt hat. Insgesamt soll der Umsatz 2020 auf 1,15 Mrd. Euro steigen, das EBITDA auf 115 Mio. Euro. Und bis 2023 verfolgt S&T das ehrgeizige Ziel, einen Jahresumsatz von 2 Mrd. Euro und 220 Mio. Euro EBITDA zu erzielen.
Den Anlegern gefiel der Optimismus, die Aktien legten insbesondere in der zweiten Wochenhälfte kräftig zu.
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