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Wochengewinner MDAX: Thyssenkrupp, Aareal Bank, Commerzbank

Immerhin 625 Punkte bzw. 2,6 Prozent legte der MDAX in der zurückliegenden Woche zu. Die mit Abstand größten Kursgewinne unter den 60 MDAX-Werten verbuchten mit Thyssenkrupp, der Aareal Bank und der Commerzbank diesmal die Aktien, die seit Ausbruch der Krise besonders heftig unter die Räder gekommen sind.

Thyssenkrupp: +21,3 Prozent auf 5,33 Euro

Nimmt man den 21. Februar als den Tag, an dem der Aktienmarkt infolge der Corona-Krise in den Sinkflug überging, dann verloren Aktien des Industriekonzerns Thyssenkrupp von den da noch bezahlten 9,85 Euro pro Aktie in der Spitze rund 65 Prozent bis auf ihr am 18. März erreichtes Jahrestief bei 3,28 Euro. Seitdem konnten sich die Papiere zwar wieder um  gut 60 Prozent erholen, liegen aber immer noch knapp 45 Prozent unter dem Kursniveau von Mitte Februar.

Den Kurssturz alleine auf die Corona-Krise zu schieben, wäre aber völlig verfehlt. Denn bereits seit Jahren wackelt der hoch verschuldete Konzern und kämpft um seine Richtung, die beim Aktienkurs schon länger klar ist und streng nach Süden ausgerichtet ist. Innerhalb der letzten 12 Monate verloren Thyssenkrupp-Aktien gut 60 Prozent an Wert, in den letzten fünf Jahren sogar fast 80 Prozent!

In der letzten Handelswoche schöpften die Anleger (mal wieder) die Hoffnung, dass irgendwann der Boden erreicht ist. Dafür sorgten in der letzten Woche Spekulationen über eine mögliche Trennung vom Stahlgeschäft, egal in welcher Form. Vorstandschefin Martina Merz kündigte an, dass es diesbezüglich keine „Denkverbote“ gebe, ein Verkauf an einen Finanzinvestor ist ebenso im Gespräch, wie eine Fusion mit Salzgitter.

Bei den Anlegern kam das gut an, Thyssenkrupp setzen die Kurserholung der letzten Tage fort.

Aareal Bank: +18,8 Prozent auf 16,50 Euro

Ebenfalls kräftig zulegen, und damit einen kleinen Teil der Kursverluste der letzten Monate wieder aufholen, können die Aktien der auf Immobilienfinanzierungen spezialisierten Aareal Bank AG. 

Zu Wochenmitte gab die Aareal Bank bekannt, dass der Vorstand der Aareal Bank beschlossen hat, einen Käufer für eine signifikante Minderheitsbeteiligung an der IT-Tochter Aareon AG zu suchen. Im dazu eingeleiteten „strukturierten Prozess“ wird bevorzugt ein langfristig orientierter Finanzinvestor gesucht, mit dem die im derzeit für Tech-Unternehmen günstigen Umfeld „die Wachstumsperspektiven der Aareon weiter gestärkt und die Wachstumsprognosen noch schneller umgesetzt werden können„. Die Aareal Bank AG möchte aber weiterhin Mehrheitsaktionär bei Aareon bleiben.

Commerzbank: +14,6 Prozent auf 3,30 Euro

Endlich wieder etwas aufwärts geht es auch mit den Aktien von Deutschlands zweitgrößter Privatbank, der Commerzbank AG. Trotz des Wochengewinns von fast 15 Prozent liegt das Minus seit Ausbruch der Krise aber immer noch bei  rund 50 Prozent. Aber, wie bei Thyssenkrupp, so sind auch bei der Commerzbank die Probleme nicht nur auf die Corona-Krise zurückzuführen, sondern wurden durch diese nur noch verstärkt. Denn auch bei der Commerzbank sieht das längerfristige Bild düster aus, in den letzten fünf Jahren summieren sich die Kursverluste auf 75 Prozent.

Echte (kursbewegende) Nachrichten lagen in der abgelaufenen Handelswoche bei der Commerzbank nicht vor. Vielmehr setzen auch hier Schnäppchenjäger auf ein Ende des seit Jahren anhaltenden Abwärtstrends und spekulieren auf eine Trendwende. Seit dem erst in der letzten Woche erreichten Jahrestief bei 2,81 Euro haben die Aktien dadurch bis gestern rund 18 Prozent zugelegt. Nun muss die Bank liefern, um die Kursgewinne zu untermauern. Dazu müssen zukünftige Zahlen aber besser ausfallen, als die in der Vorwoche vorgelegten enttäuschenden Quartalszahlen.

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Bild von  Pixabay