Der MDAX beendet eine weitere Woche (KW12) mit einem Wochenverlust, allerdings fällt das Wochenminus mit 735 Punkten bzw. 3,6 Prozent auf 19.521 Punkte im Vergleich zur vorherigen Woche „vergleichsweise moderat“ aus (wir werden bescheiden). Und anders, als noch die Woche davor, schaffen es diesmal sogar 20 Werte, die Woche im grünen Bereich zu beenden. Das kann man in der aktuellen Zeit fast schon als Hoffnungsschimmer werten, wenngleich die Abwärtsbewegung vermutlich noch nicht beendet ist, eine Bodenbildung sicherlich noch einige hundert (tausend?) Punkte entfernt.
Am deutlichsten legen in der zurückliegenden Handelswoche die Aktien von Hellofresh, Telefonica und FUCHS PETROLUB zu.
Hellofresh: +30,0 Prozent auf 24,0 Euro
Der Kochboxversender Hellofresh profitierte in der letzten Handelswoche von zwei Faktoren. Zum einen sorgt die behördlich verordnete Schließung von Restaurants und Gaststätten in fast allen Bundesländern dazu, dass immer mehr Nutzer das Versandangebot von Hellofresh nutzen, sich Essen nach Hause liefern lassen. Zum anderen brachte der überraschende Aufstieg von Hellofresh in den MDAX zu Wochenbeginn den Aktien eine deutlich erhöhte Aufmerksamkeit bei Anlegern und Fonds-Managern.
In Kombination bringt das auf Wochensicht einen kräftigen Kursgewinn von 30 Prozent und macht Hellofresh in der ersten Woche seiner MDAX-Zugehörigkeit direkt zum Wochengewinner.
Telefonica: +22,3 Prozent auf 2,27 Euro
Einen kräftigen Erholungsversuch von über 20 Prozent haben in der abgelaufenen Handelswoche die Aktien des Telekommunikations-Anbieters Telefonica (02, Blau) gestartet und belegen damit den zweiten Platz im MDAX. Die war aber auch nötig, nachdem die Papiere seit Ausbruch der Krise am 24. Februar mehr als 30 Prozent bis auf 1,72 Euro verloren hatten.
Telefonica hatte zu Wochenbeginn seine Nutzer beruhigt und seinen Nutzer versichert, dass die Kommunikations- und Datennetze für den deutlich höheren Durchsatz aufgrund der Coronakrise gerüstet ist. Zudem soll in den kommenden Wochen die „kommunikative Grundversorgung“ aller Kunden durch eine Lockerung der Drosselung sichergestellt werden, was auch für Zweitmarken gilt.
FUCHS PETROLUB: +17,7 Prozent auf 34,26 Euro
Am Donnerstag hat der Schmierstoffhersteller FUCHS PETROLUB Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr sowie die Prognose für das laufende Jahr veröffentlicht. Der Umsatz lag im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 2,57 Mrd. Euro fast unverändert auf Vorjahresniveau. Vor allem aufgrund der weiterhin schwachen Automobilindustrie ging der organische Umsatz leicht um ein Prozent zurück. Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) fiel dagegen mit rund 16 Prozent auf 321 Mio. Euro deutlich gegenüber dem Vorjahr. Werden Sondereffekte wie die Veräußerung des Vertriebs-Joint-Ventures in der Schweiz im Jahr 2018 herausgerechnet, liegt der Rückgang bei 14 Prozent. Trotz des Rückgangs beim EBIT soll die Dividende um zwei Prozent auf 0,97 Euro steigen.
Äußerst vorsichtig ist der Konzern bei Voraussagen für das laufende Jahr. Das Management weist explizit daraufhin, dass die negativen Auswirkungen des Coronavirus auf die Weltwirtschaft und den Fuchs-Konzern derzeit nicht abzuschätzen sind und – zumindest temporär – zu gravierenden Umsatz- und Ergebnisrückgängen führen werden.
Die Anleger reagieren trotzdem erleichtert auf die Zahlen und nutzen das reduzierte Kursniveau zum Einstieg in die Aktie, die daraufhin – vor allem aufgrund der Zuwächse in der zweiten Wochenhälfte – auf Wochensicht kräftig zulegen kann.
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