Nach kurzer Konsolidierung in der nachösterliche Woche nimmt der DAX wieder Schwung und legt in der zurückliegenden Handelswoche 525 Punkte bzw. 5,1 Prozent zu. Kurzzeitig gelingt sogar der Sprung über die 11.100er Marke, die aber bis zum Wochenschluss nicht gehalten werden kann. Trotz weiter kräftig steigender Erstanmeldungen für Arbeitslosenhilfe in den USA – seit Ausbruch der Krise inzwischen mehr als 30 Mio. – sorgen vor allem Meldungen rund um erfolgreiche Behandlungen von Corona-Patienten mit Remdesivir für neue Hoffnung bei den Anlegern. Die FDA hat das Mittel der Firma Gilead in der USA inzwischen im Schnellverfahren zugelassen.
Besonders kräftig legen im steigenden DAX in der letzten Woche die Aktien der Deutschen Bank, MTU Aero Engines und Daimler zu.
Deutsche Bank: +15,9 Prozent auf 6,78 Euro
Mit einem beeindruckenden Wochenplus von über 15 Prozent sind die Aktien von Deutschlands größter Privatbank, der Deutschen Bank, in der letzten Woche der mit Abstand beste Wert im DAX.
Für die zurückgekehrte Zuversicht der Anleger sorgten Anfang der Woche vorgelegten Quartalszahlen für das erste Quartal 2020. Denn die Bank meldete für das erste Quartal überraschend einen Konzerngewinn von 206 Mio. Euro, von dem nach Steuern noch rund 66 Mio. als Gewinn übrig bleiben dürften. Die meisten Experten hatten dagegen mit einem Verlust gerechnet.
Die Zahlen erwiesen sich als echter Befreiungsschlag und viele Anleger nutzten das niedrige Kursniveau, um zu Schnäppchenpreisen auf einen Turnaround zu spekulieren.
MTU Aero Engines +10,9 Prozent auf 124,30 Euro
Sehr niedrig ist inzwischen auch das Kursniveau beim zweitbesten DAX-Performer der abgelaufenen Woche, dem Münchner Triebwerkshersteller MTU Aero Engines. Seit Ausbruch der Krise haben die Aktien, trotz des kräftigen Wochenplus in der letzten Woche, über 50 Prozent an Wert verloren.
Am Donnerstag teilte der Konzern mit, dass man wegen der Corona-Krise mit einem Nachfrageeinbruch bei Passagierjets, Antrieben und Ersatzteilen rechne. Die Folgen dürften sich, so der CEO Reiner Winkler, aber erst im zweiten Quartal zeigen. Deshalb kann MTU aktuell auch keine Geschäftsprognose für 2020 abgeben. Aber MTU will, so Winkler, „mithilfe einer erhöhten Kreditlinie, Kurzarbeit aber ohne Staatshilfe durch die Krise kommen„.
Vor allem, dass MTU nicht auf Staatshilfen zurückgreifen will, kam offenbar gut bei den Anlegern an, die deshalb letzte Woche kräftig bei MTU-Aktien zugriffen.
Daimler: +9,7 Prozent auf 31,54 Euro
Nur knapp am zweistelligen Wochengewinn schrammt der Stuttgarter Autobauer Daimler als drittbester DAX-Wert vorbei. Daimler hatte zur Wochenmitte Quartalszahlen vorgelegt, die erwartungsgemäß schlecht ausfielen. Allerdings konnte der Autobauer mit einem auf die Aktionäre entfallenen Konzernergebnis von 94 Mio. Euro zumindest noch einen kleinen Gewinn übers Quartal retten (nach 2,1 Mrd. Euro in Q1/2019), nachdem ab Mitte Februar aufgrund der Coronakrise die Verkaufszahlen abstürzten. Der Umsatz im ersten Quartal ging um 6,3 Prozent auf 37,2 Mrd. Euro zurück.
Im zweiten Quartal dürfte die Coronakrise aufgrund der Produktionsstopps sowie der komplett eingebrochenen Nachfrage voll durchschlagen, weshalb Daimler hier mit roten Zahlen rechnet.
Offenbar hatten die Anleger mit weitaus schlechteren Zahlen gerechnet, denn Daimler-Aktien legten nach der Vorlage der Zahlen vor allem in der zweiten Wochenhälfte kräftig zu.
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