Der erste positive Aspekt gleich vornweg: Der DAX fällt in der abgelaufenen Handelswoche (KW12) zwar weiter, aber mit 304 Punkten bzw. 3,3 Prozent auf 8.928 Punkte verlangsamt er sein „Absturztempo“ gegenüber der Vorwoche (-20 Prozent auf Wochensicht) erheblich. Bleibt zu hoffen, dass sich die gleiche Entwicklung in den nächsten Wochen auch bei den Fallzahlen zu den Neuinfektionen mit dem Coronavirus zeigt, d.h. dass sich diese auch deutlich verlangsamen! Denn das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass sich auch der DAX auf absehbare Zeit wieder stabilisieren kann.
Und nachdem in der Vorwoche – zum zweiten Mal innerhalb dieses Jahres – kein einziger DAX-Wert im Plus lag, schaffen es diesmal sechs der 30 DAX-Werte, mit positivem Vorzeichen zu schließen (gleich der zweite positive Aspekt!) Oder wie ein schlauer Mann mal gesagt hat:
„Ein Funken Hoffnung in der Dunkelheit“ (Gandalf der Weiße)
Am deutlichsten legen in der zurückliegenden Handelswoche die Aktien von Adidas, der Deutschen Bank und Beiersdorf zu.
Adidas: +11,4 Prozent auf 191,50 Euro
Die Schließung eines Großteils der Läden und die Absage von Großveranstaltungen wie der Fussball-EM oder (vermutlich bald, was inzwischen auch die Athletenvertretung fordert) den Olympischen Spielen hat in den letzten Wochen die Aktien des Sportartikelherstellers Adidas heftig erwischt. Seit Ausbruch der Krise haben die Anteilsscheine in der Spitze mehr als 40 Prozent bis auf 162,20 Euro (16.03.) verloren. Letzte Woche wurde von Adidas auch wegen der Coronakrise auch die Hauptversammlung verschoben.
Aber inzwischen lockt das Kursniveau, auf das die Papiere jetzt gefallen sind, erste mutige Anleger wieder zu Käufen. Auch wenn in den nächsten Woche erneute Rückschläge möglich sind, fangen Anleger an, gestaffelt erste Positionen in einem bislang äußerst solidem DAX-Wert aufzubauen. Langfristig sicherlich nicht die schlechteste Idee.
Deutsche Bank: +8,2 Prozent auf 5,53 Euro
Auch Deutsche Bank-Aktien erholen sich vom Kurssturz der letzten Wochen. Der fällt seit Beginn der Krise bis auf das Tief von 4,45 Euro am 16. März mit 53 Prozent noch deutlich kräftiger aus, als bei Adidas. Wenngleich man bei der Deutschen Bank ergänzen muss, dass die Probleme (anders als bei Adidas) nicht erst mit der Coronavirus-Krise begonnen, sondern durch diese nur noch zusätzlich verstärkt wurden.
Jetzt ist aber auch bei der Deutschen Bank ein Kurslevel erreicht, bei dem Anleger – zumindest kurzfristig – auf eine Gegenbewegung spekulieren und deshalb beherzt zugreifen. Auch hier: Nach unten muss das noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein. Allerdings – und das ist anders, als bei Adidas, bedarf es bei der Deutschen Bank für weitere Kursgewinne nicht nur der Unterstützung des Gesamtmarktes, sondern es muss der von CEO Sewing eingeleitete radikale Konzernumbau im Umfeld der größten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten gelingen.
Beiersdorf: +5,6 Prozent auf 89,68 Euro
Der Kosmetik-Konzern Beiersdorf hat in der letzten Woche bekannt gegeben, dass man jetzt aufgrund der Coronavirus-Krise verstärkt in die Produktion des überall händeringend gesuchten medizinischen Desinfektionsmittels einsteigen will. Gestartet werden soll mit rund 500 Tonnen Desinfektionsmittel in den Werken Hamburg, Waldheim (Sachsen) und Tres Cantos (Madrid). Die Mittel sollen ausschließlich Institutionen und wichtigen Berufsgruppen zur Verfügung gestellt werden.
Den Anlegern gefällt der Schritt, Beiersdorf-Aktien legen im DAX als drittstärkster Wert und gegen den Gesamtmarkttrend deutlich zu.
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