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Wochengewinner Dax: Wirecard, Fresenius Medical Care, Merck KGaA

Nach den deutlichen Kurszuwächsen der letzten Wochen schaltete der DAX in der abgelaufenen Handelswoche in den Konsolidierungsmodus. Ernüchternd waren am Donnerstag die erneut unfassbar hohen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA, die sich in den letzten vier Wochen inzwischen auf über 26 Mio. summieren. Damit dürfte die Arbeitslosigkeit in den USA, die im letzten Monat noch bei rund 4 Prozent lag, so langsam in Richtung 20 Prozent klettern. Ebenfalls ernüchternd war der gestern vorgelegte ifo-Geschäftsklimaindex, der im April auf ein neues Rekordtief von 74,3 Punkten abgestürzt ist. Die deutsche Wirtschaft blickt damit so pessimistisch auf die aktuelle und zukünftige Lage, wie noch nie zuvor seit Erfassung des Wertes.

Der DAX verliert auf Wochensicht 289 Punkte bzw. 2,7 Prozent auf 10.336 Punkte. Trotzdem gibt es zahlreiche Werte, die in den zurückliegenden fünf Tagen zulegen können, angeführt von Wirecard, Fresenius Medical Care und Merck.

Wirecard: +9,4 Prozent auf 131,48 Euro

Die Kursrallye beim Bezahlspezialisten Wirecard geht weiter. Bereits in der vorvergangenen Wochen waren die Aktien der stärkste Wert im DAX, das schaffen sie in der abgelaufenen Handelswoche erneut. Weitere knapp 10 Prozent Wochengewinn lassen das Kursplus seit dem Jahrestief am 16. März bei 79,68 Euro inzwischen auf gut 60 Prozent anwachsen. Und das in nur rund fünf Wochen!

Für die unvermindert große Kauflaune bei Wirecard lassen sich aktuell viele Faktoren finden. Zum einen hat erst kürzlich der Wirecard-Konkurrent Adyen überraschend gute Quartalszahlen veröffentlicht. Außerdem meldet Wirecard  in schöner Regelmäßigkeit weitere wichtige Kooperationen, zuletzt erst mit Visa im Nahen Osten. Und natürlich ist da noch ausstehende Bericht zur Sonderprüfung durch KPMG, mit dem die Vorwürfe der Bilanzmanipulation endgültig ausgermäumt werden sollen. Hier verdichten sich immer mehr die Hinweise, dass es wohl eine vollständige Entlastung für Wirecard geben wird. Zwar wurde die Veröffentlichung im Wochenverlauf nochmals auf den 27. April 2020 verschoben, aber laut Wirecard gab es unter der Woche bereits den Hinweis, dass es bislang „keinerlei Belege für die öffentlich erhobenen Vorwürfe der Bilanzmanipulation gebe„.  Das betrifft vor allem das am häufigsten kritisierte Drittpattern-Geschäft, wo es bislang „keine substanziellen Feststellungen“ gebe.

Und das beruhigt die Anleger bereits im Vorfeld der Veröffentlichung, die deshalb weiter kräftig Wirecard-Aktien kaufen.

Fresenius Medical Care +6,9 Prozent auf 69,30 Euro

Der Dialyse-Spezialist Fresenius Medical Care (FMC) legt auf Wochensicht rund sieben Prozent zu, der zweitbeste Werte im DAX. Für das deutliche Kursplus sorgen gleich mehrere positive Analystenkommentare. Die Analysten von JPMorgan haben die Aktien in ihrer jüngsten Studie mit „Overweight“ bestätigt und das Kursziel bei 90,80 Euro belassen. Den Einfluss der COVID-19-Krise stufen die Analysten, anders als bei vielen anderen Unternehmen, „wohl nicht nur negativ ein„.

Den Titel ebenfalls für „langfristig brilliant“ hält das Anlegermagazin Börse Online und begründet das hauptsächlich mit der charttechnischen Situation der Aktie.

Dem Votum der Analysten folgen auf Wochensicht viele Anleger, entsprechend können FMC-Aktien weiter zulegen.

Merck KGaA: +3,9 Prozent auf 104,50 Euro

Wie bereits in der Vorwoche, so belegt auch in der jetzt abgelaufenen Handelswoche der Chemie-, Pharma- und Life-Science-Konzern Merck den dritten Platz im DAX-Ranking.

In der Vorwoche meldete Merck, das man das Jenner Institute bei der Herstellung eines COVID-19-Impfstoffes unterstützen wird. In dieser Woche teilte der Konzern außerdem mit, dass die Kapazitäten für die industrielle Herstellung viraler Vektoren und Gentherapien ausgebaut werden. Und das liegt ganz im Trend, denn Aktien von Unternehmen, die Möglichkeiten haben, mit der Bekämpfung des Coronavirus Geld zu verdienen, sind bei den Anlegern aktuell überdurchschnittlich stark gefragt.

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Bild von  Pixabay