Die SGL Carbon SE hat am 24. Oktober 2024 vorläufige Neunmonatszahlen veröffentlicht, die einen Rückgang im Umsatz zeigen. Gleichzeitig wird eine bilanzielle Wertminderung im Geschäftsbereich Carbon Fibers angekündigt. Was bedeutet das für die Anleger? Und wie beeinflusst dies die prognostizierte Entwicklung des Unternehmens?
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Konzernumsatz um 4,8 % gesunken und liegt nun bei 781,9 Millionen Euro. Dies ist eine klare Abweichung von den Zielen, die die SGL Carbon für das Jahr 2024 formuliert hatte. Interessanterweise blieb das bereinigte EBITDA mit 127,6 Millionen Euro nahezu konstant. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg sogar leicht auf 16,3 %. Diese Entwicklung ist auf positive Produktmixeffekte in den Bereichen Graphite Solutions und Process Technology zurückzuführen.
Dennoch wird der Geschäftsbereich Carbon Fibers von der anhaltenden Nachfrageschwäche stark belastet, was die Umsatz- und Ergebnisentwicklung negativ beeinflusst. Die Nachfrage nach Carbonfasern, insbesondere aus der Wind- und Automobilindustrie, zeigt sich weiterhin schwach. Ein zunehmender Wettbewerbsdruck durch weltweite Überkapazitäten verschärft die Situation zusätzlich.
Aufgrund der herausfordernden Marktbedingungen erwartet SGL Carbon, dass die Nachfrage und die erzielbaren Preise in den kommenden Monaten nicht ansteigen werden. Die Werthaltigkeitsprüfung, die derzeit durchgeführt wird, könnte zu einem nicht zahlungswirksamen Wertminderungsaufwand von 60 bis 80 Millionen Euro führen, der im vierten Quartal 2024 gebucht werden soll. Diese Wertminderung betrifft ausschließlich den Geschäftsbereich Carbon Fibers.
Die Eigenkapitalquote des Unternehmens wird nach dieser Wertminderung voraussichtlich bei etwa 40 % liegen. Dies könnte potenziell Auswirkungen auf die strategische Planung und die Investitionsentscheidungen des Unternehmens haben. Die bereits eingeleitete Prüfung aller strategischen Optionen für Carbon Fibers bleibt jedoch von dieser Wertminderung unberührt.