Gestern Abend gab der weltgrößte Rückversicherer Munich Re überraschend zwei Maßnahmen bekannt, mit denen Geld an die Aktionäre zurückfließen und damit auch Kurspflege betrieben werden soll. Zum einen wollen Vorstand und Aufsichtsrat der Munich Re der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 15,00 Euro für das zurückliegende Geschäftsjahr 2023 vorschlagen. Das ist deutlich mehr als die für 2022 gezahlten 11,60 Euro und liegt außerdem deutlich über der Konsensschätzung von 12,49 Euro.
Zum anderen hat der Rückversicherer angekündigt, vom 26. April 2024 bis längstens zum 30. April 2025 eigene Aktien im Wert von bis zu 1,5 Milliarden Euro zurückzukaufen. Diese sollen anschließend eingezogen werden, was das Grundkapital senkt und damit den prozentualen Anteil einer Aktie am Gesamtkapital erhöht. Da schon ein Rückkaufprogramm läuft, erhöht sich das Gesamtvolumen der Rückkäufe damit auf 3,5 Milliarden Euro.
Die im deutschen Leitindex DAX notierten Aktien der Munich Re können heute bislang ein halbes Prozent auf 423,50 Euro zulegen und bauen damit ihr Plus im laufenden Jahr bereits auf über 12 Prozent aus.
Jefferies bestätigt Kaufempfehlung
Nach den:
am Vorabend nach Börsenschluss gemeldeten Kapitalausschüttungen an die Aktionäre
geht Analyst Philip Kett vom Analysehaus Jefferies davon aus, dass diese:
vom Markt sehr gut aufgenommen werden.
Das gilt aber seiner Meinung nach nicht:
für die Ergebnisse des vierten Quartals, die der Rückversicherer an diesem Morgen meldete,
da hier die Munich Re zwar mit ihrem Nettoergebnis rund zehn Prozent über der Konsensschätzung liegt, das aber vor allem aufgrund einer „positiven Steuerquote“ resultiert.
Trotzdem bestätigt der Jefferies-Analyst heute seine Einstufung für die Munich Re mit „Buy“ und belässt das Kursziel für die Aktie bei 435 Euro. Beim aktuellen Kurs errechnet sich bis dahin noch ein theoretisches Aufwärtspotenzial von nur noch rund drei Prozent.