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Was sind denn eigentlich Mini-Bots?

Obwohl aktuell in aller Munde (und offenbar auch in den meisten Köpfen), fragt sich der ein oder andere schon, was denn nun eigentlich diese viel disktutierten „Mini-Bots“ genau sind. Denn wer möchte sich schon gerne in angeregten Gesprächen mit Kollegen und anderen „Wirtschafts-Koryphäen“ die Blöße geben, und nachfragen müssen, was für alle anderen offensichtlich scheint. Deshalb hier zum Mitreden in aller Kürze:

Was sind Mini-Bots?

Als Mini-Bots (wobei BOT für Buono ordinario del Tesoro, d.h. Schatzanweisung steht) werden kurzfristige italienische Staatsanleihen (Schuldscheine) mit einer kurzen Laufzeit (meist max. ein Jahr) bezeichnet, die in einer kleinen Stückelung von z.B. 10, 50, 100 Euro bis max. 500 Euro ausgegeben werden. Da diese Schuldscheine zudem äußerst Fälschungssicher sind, können sie de facto auch als Zahlungsmittel eingesetzt und so zu einer Parallelwährung neben dem Euro werden.

Aktuell plant italienische Regierung die Ausgabe solcher Mini-Bots im Volumen von bis zu 50 Mrd. Euro, um so kurzfristige Rechnungen begleichen zu können. Gleichzeitig würde sie durch die Ausgabe der Mini-Bots eine eigene italienische Ersatzwährung schaffen. Wirtschaftsexperten fürchten an dieser Stelle, dass das der erste Schritt des bis über beide Ohren verschuldeten Italiens für einen Austritt aus dem Euro sein könnte. Zudem steht die Befürchtung, dass dem Beispiel Italiens andere Länder folgen könnten, die dann ihrerseits eigene Parallelwährungen schaffen und mittelfristig die gesamte Europäische Währungsunion ins Wanken bringen.

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Beitragsbild: Pixabay