Erst vor zwei Tagen sorgte die Nachricht übe den Aufstieg in den europäischen Eliteindex EURO STOXX 50 für gute Laune bei den Aktionären des Immobilienkonzerns Vonovia. Ab dem 18. September gehört Vonovia dann als erstes und (bislang) einziges Immobilienunternehmen zu den wichtigsten börsennotierten Unternehmen Europas.
Während diese Nachricht noch für Kauflaune bei den Anlegern sorgte, dürfte eine andere Nachricht heute für lange Gesichter sorgen. Denn wie Vonovia gestern nach Börsenschluss mitgeteilte, hat sich der Konzern über eine Kapitalerhöhung bei institutionellen Anlegern durch die Platzierung von ca. 17 Mio. Aktien rund eine Milliarde Euro an frischem Kapital besorgt. Alles ging so schnell, da die neuen Aktien im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens platziert wurden, bei dem Altaktionäre vom Bezugsrecht ausgeschlossen wurde. Das dürfte die wenig freuen, denn eine solche Kapitalerhöhung verwässert nicht nur den Gewinn, sondern auch den prozentualen Anteil der Altaktionäre.
Platziert wurden die Aktien zum Preis von 59 Euro. Günstig für die Käufer, denn gestern schlossen Vonovia-Aktien nach einem Tagesverlust von 1,2 Prozent bei 61,48 Euro. Und kaum verwunderlich, wo die Reise heute hingeht. Vorbörslich rutschen die Aktien in Richtung Ausgabepreis, rund eine Stunde vor Handelsstart liegen sie mit 59,26 Euro nur knapp unter dem Platzierungspreis der neuen Aktien und damit ca. 3,5 Prozent unter ihrem gestrigen Schlusskurs.
Altaktionäre dürften über die Aktion wenig begeistert sein. Und angesichts des gestrigen Kursrutsches am Gesamtmarkt hat das Vonovia-Management auch einen ziemlich ungünstige Zeitpunkt erwischt.
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