Mit Spannung haben Uniper-Aktionäre auf die heute anstehende Entscheidung zum Übernahmeangebot des finnischen Energieversorgers Fortum für die E.ON-Tochter Uniper geblickt. Und erwartungsgemäß lehnen sowohl Vorstand, Aufsichtsrat und auch der Betriebsrat von Uniper die Offerte ab und empfehlen auch den Aktionäre, das Angebot von 21,31 Euro pro Uniper-Aktie (zzgl. evtl. 0,69 Euro als Dividendenersatz für 2017) nicht anzunehmen.
Sowohl Vorstand wie auch Aufsichtrat sind der Meinung:
dass das Angebot von Fortum nicht im Interesse von Uniper, ihrer Aktionäre, Mitarbeiter und weiterer Stakeholder ist.
Weiterhin begründet Uniper-Vorstandsvorsitzende Klaus Schäfer die Entscheidung:
Das Angebot von Fortum ist nicht akzeptabel, da es den tatsächlichen Wert von Uniper nicht widerspiegelt. Zudem ist kein nennenswerter Beitrag für eine verbesserte Entwicklungsperspektive von Uniper zu erkennen. Die Angebotsunterlage lässt weiterhin offen, was Fortum tatsächlich vorhat.
Besonders stört den Vorstand, das Fortum mit dem gebotenen Preis keine Kontrollprämie zahlt, obwohl mit der Übernahme der von E.ON gehaltenen 46,65%-Beteiligung faktisch eine Mehrheit an den Stimmreichten hält. Bei Zugrundelegung der durchschnittlich gezahlten Kontrollprämien für Barangebote bei Übernahmen seit 2002 ergäbe sich nach Meinung des Vorstandes mindestends ein Übernahmepreis von 27 Euro pro Aktie.
Nun darf man gespannt sein, ob Fortum sein bisheriges freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot nochmals nachbessert. Die Anleger an der Börse scheinen schon länger davon auszugehen, denn der Aktienkurs der im MDAX gelisteten Papiere liegt mit aktuell 23,83 Euro deutlich über dem bisher gebotenen Übernahmepreis.