Mit einem Kurssprung von aktuellen 10,1 Prozent auf 4,30 Euro starten heute die nach dem Einstieg des Bundes wenigen noch handelbaren Aktien des Gaskonzerns Uniper in die neue Handelswoche. Den seit dem Einstieg des Bundes bei Uniper im Zuge des Ukraine-Krieges hält der Bund rund 99 Prozent an dem Konzern. Der Einstieg war nötig geworden, da Uniper aufgrund der ausgebliebenen Gaslieferungen aus Russland Ersatzgas extrem teuer am Markt kaufen musste, um die Versorgung mit Gas zu gewährleisten. Dadurch geriet Uniper in Schieflage und der Bund sprang mit einem Rettungspaket von fast 14 Milliarden Euro ein.
Nachdem die Gaspreise inzwischen deutlich zurückgekommen sind und Uniper aufgrund von Absicherungsgeschäften in diesem Jahr plötzlich einen milliardenschweren Gewinn erzielen dürfte, stimmte am Freitag die virtuelle Hauptversammlung – also angesichts der Verteilung des Anteilsbesitzes im Grunde der Bund – nun der Umstrukturierung des Eigenkapitals bei Uniper zu. Damit wird das Kapital herabgesetzt und 20 Uniper-Aktien werden zu einer Aktie zusammengedampft. Das nächste Ziel ist es nun, nach der Verstaatlichung Uniper wieder zu privatisieren, dazu war die beschlossene Kapitalherabsetzung ein erster Schritt. Bis 2028 muss der Bund hier seinen Anteil auf maximal 25 Prozent plus eine Aktie reduzieren.
Mit den eingeleiteten Schritten könnte Uniper, so sich die Gaspreise weiter auf dem aktuellen Niveau stabilisieren, ab 2024 sogar wieder eine Dividende an die Aktionäre auszahlen.
Die Anleger jedenfalls greifen heute bereits schon mal kräftig zu. Und da aktuell nur wenige Aktien frei handelbar sind, springt der Kurs entsprechend kräftig an.