Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia möchte offenbar nicht auf die Übernahme des zweitgrößten deutschen Konkurrenten, der Deutsche Wohnen AG, mit aller Macht über die Bühne bringen. Anders jedenfalls kann man das heute veröffentlichte Übernahmeangebot nicht verstehen.
Denn Vonovia, deren erster Übernahmeversuch bekanntlich an der selbst gesetzten Übernahmeschwelle gescheitert ist, verzichtet nun auf alles, was eine mögliche Übernahme gefährden könnte. Konkret teilt der Konzern heute mit, dass beim neuen freiwilligen Übernahmeangebot für die Aktien der Deutsche Wohnen AG:
…auf alle Angebotsbedingungen verzichtet wird.
Das bedeutet, dass auch die Mindestabnahmeschwelle entfällt. Das neue Angebot gilt für zwei Wochen, geboten werden 53 Euro pro Deutsche Wohnen-Aktie. Bis jetzt hält Vonovia schon 30 Prozent an der Deutsche Wohnen.
Da nun einer Übernahme nicht mehr viel im Wege steht, ist es kaum verwunderlich, dass Vonovia zuversichtlich ist, dass die Transaktion über die Bühne geht und – im neudeutschen Managersprech: „Synergien gehoben werden können„, wenn zu den bisherigen 30 Prozent noch ein paar Anteile dazukommen. Rund 40 Prozent hat man sich wohl laut Unternehmensangaben bereits gesichert.
Aktien der Deutsche Wohnen AG, die gestern unverändert bei 52,64 Euro aus dem Handel gingen, legen vorbörslich leicht auf 52,98 Euro zu und notieren damit fast exakt auf dem angebotenen Übernahmepreis.
Vonovia-Aktien, die gestern 0,5 Prozent auf 52,82 Euro zulegen konnten, klettern vorbörslich deutlich um 1,5 Prozent auf 53,60 Euro.
Bildquelle: Pixabay