Wenig andere Branchen leiden derzeit so heftig unter der Coronakrise wie die Reisebranche. Entsprechend schlecht geht es – egal ob klein oder groß – den Unternehmen und entsprechend hoch dürften hier auch die Unternehmenspleiten in den nächsten Monaten sein. Und entsprechend groß ist bereits jetzt der Kapitalbedarf, so das Unternehmen denn noch zu retten ist.
Etwas Entspannung gibt es deshalb heute beim weltweit größten Reisekonzern TUI, nachdem hier der Weg für neue Milliardenhilfen geebnet wurde. Insgesamt 1,8 Milliarden Euro erhält TUI als Kredit von der staatlichen Förderbank KfW, um die Coronakrise zu überstehen und evtl. Liquiditätslücken zu überbrücken. Eine entsprechende Zusage von Regierungsseite liegt nach Unternehmensangaben bereits vor. Damit wird die bereits bei der KfW bestehende Kreditlinie von 1,75 Mrd. Euro nochmal verdoppelt.
Der Kredit ist an die Bedingung geknüpft, dass während der Laufzeit keine Dividende ausgeschüttet werden darf. Aber an eine Gewinnausschüttung dürften bei TUI vermutlich aktuell die Allerwenigsten denken. Vielmehr steht aktuell das pure Überleben des Konzern im Vordergrund allen Handelns.
An der Börse kommt heute die Nachricht über die milliardenschwere Finanzspritze gut an, Anleger greifen kräftig zu. TUI-Aktien legen aktuell fünf Prozent auf 4,40 Euro zu. Trotzdem liegt der Kursverlust seit Beginn der Finanzkrise, als TUI-Aktien noch über 10 Euro gehandelt wurden, immer noch bei rund 55 Prozent.
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