Bereits gestern konnten die Aktien des Industrie- und Stahlkonzern Thyssenkrupp als bester MDAX-Wert um 6,5 Prozent auf 10,58 zulegen, nachdem der Konzern mitteilte, dass im ersten Quartal des bis Ende September laufenden Geschäftsjahres 2020/21 mit einem operativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 78 Mio. Euro überraschend wieder schwarze Zahlen geschrieben werden konnten. Die guten Nachrichten verdankt Thyssenkrupp vor allem der stärker als erwartet ausgefallenen Stahlnachfrage, vor allem aus den Sektoren Automobil und Industriekomponenten. Angesichts des guten Jahresstarts verbessert sich im Konzern auch der Blick auf das laufende Geschäftsjahr. Das Management rechnet hier jetzt für das Gesamtjahr mit einem ausgeglichenen bereinigen operativen EBIT, nachdem bislang die Schätzungen von einem Verlust im dreistelligen Mio-Bereich ausgingen (wir berichteten gestern bereits hier).
Die guten Nachrichten finden heute bereits ihre Fortsetzung. Blickt man wenige Minuten vor Handelsstart auf die vorbörsliche Indikation bei Lang & Schwarz, dann dürften die Papiere heute mit 10,80 Euro erneut höher in den neuen Handelstag starten.
Unterstützung kommt heute vom Konkurrenten ArcorMittal. Der hat heute Zahlen für sein viertes Quartal vorgelegt und ebenfalls positiv überrascht. Der Quartalsumsatz kletterte überraschend von 13,3 auf 14,2 Mrd. Euro, während die Mehrzahl der Marktbeobachter dagegen mit einem Rückgang gerechnet hatte. Den Zuwachs verdankt ArcorMittal vor allem gestiegenen Verkaufspreisen beim Stahl. Das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sprang gegenüber dem Vorquartal sogar um 88 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Der Konzern-Quartalsgewinn kletterte auf 1,2 Mrd. Euro, im direkten Vorquartal musste noch über einen Verlust von 261 Mio. Euro berichtet werden.
Durch die gute Entwicklung beim Branchenprimus bestätigt sich der allgemeine Aufwärtstrend, über den gestern schon Thyssenkrupp berichten konnte. Die Aktie jedenfalls profitiert kräftig, seit Jahresbeginn summieren sich die Kursgewinne inzwischen auf stattliche 33 Prozent. Jede Menge Vorschusslorbeerren, die inzwischen schon mit bezahlt werden.
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