Deutlich zulegen können heute die Aktien der beiden Stahlkonzerne Salzgitter und Thyssenkrupp. Während Salzgitter mit einem Kursplus von 8,3 Prozent auf 11,55 Euro klettern und damit heute auch der mit Abstand stärkste Wert im SDAX sind, legen Thyssenkrupp-Aktien heute weitere 1,5 Prozent auf 5,17 Euro zu und bauen damit die Kursgewinne seit Anfang der Woche auf inzwischen gut 17 Prozent aus.
Beide Werte beflügeln Spekulationen über ein mögliches Zusammengehen beider Konzerne, zumindest aber eine weitaus engere Kooperation der Stahlsparten. Ausgelöst wurden die – nicht neuen – Überlegungen durch Äußerungen der Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz, die im Rahmen der geplanten Neuausrichtung des Konzerns angekündigt hatte, dass es keine „Denkverbote“ geben werde. Die Stahlsparte von Thyssenkrupp könnte demnach an einen Konkurrenten verkauft, nur noch als Minderheitsanteil betrieben oder aber eben mit Salzgitter zu einer Einheit verschmolzen werden. Wichtig scheint Frau Merz aber eine deutsche Lösung zu sein, wie sie der „Süddeutschen Zeitung“ sagte. In diesem Zusammenhang sieht sie „einen großen Gestaltungsspielraum“.
Die Anleger spielen diese Gedankenspiele heute mit und setzen auf eine Lösung, die wieder Wert schaffen wird. Sowohl für Thyssenkrupp wie auf für Salzgitter. Nötig hätten es beide Unternehmen, denn die im MDAX gelisteten Aktien von Thyssenkrupp haben alleine in den letzten 12 Monaten 55 Prozent an Wert verloren, in den letzten fünf Jahren sogar rund 80 Prozent. Bei den im SDAX gelisteten Salzgitter-Aktien sieht es kaum besser aus, auf 12-Monatssicht summieren sich die Kursverluste auf 55 Prozent, in den letzten fünf Jahren auf fast 70 Prozent.
Zeit also, dass der von vielen Anlegern sehnsüchtig erwartete Turnaround startet. Vielleicht, indem sich zwei Schwache zu einem etwas weniger Schwachen zusammenschließen.
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