Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr hat gestern der Industrie- und Stahlkonzern Thyssenkrupp vorgelegt und vor allem hohe Abschreibungen auf die Stahlsparte haben dem Konzern dabei das Nettoergebnis ordentlich verhagelt.
Der Umsatz ging im letzten Geschäftsjahr um 9 Prozent auf 37,54 Milliarden Euro zurück, der Auftragseingang lag mit 37,06 Milliarden Euro 16 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 703 Millionen Euro 66 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Ergebnis wurde durch Sondereffekte in Höhe von insgesamt 2,13 Milliarden Euro belastet, vor allem aufgrund von Wertberichtigungen bei der Tochter Steel Europe. Deshalb stand am Ende ein Jahresfehlbetrag von 1,986 Milliarden Euro in der Bilanz. Pro Aktie liegt damit das Ergebnis bei -3,33 Euro nach 1,82 Euro im Vorjahr. Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlagen Vorstand und Aufsichtsrat wie im Vorjahr die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,15 Euro pro Aktie vor. Im laufenden Geschäftsjahr soll die Rückkehr in die schwarzen Zahlen gelingen, der Vorstand von ThyssenKrupp rechnet mit einem Jahresüberschuss im niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionenbereich.
Baader Bank bestätigt Kaufempfehlung und Kurzsiel
Trotz des tiefroten Jahresergebnisses hat heute Analyst Christian Obst von der Münchner Baader Bank seine Einstufung für Thyssenkrupp mit „Buy“ bestätigt und belässt sein Kursiel für die Aktie bei 16,00 Euro. Auch er weist in seiner Einschätzung darauf hin, dass:
hohe Abschreibungen im Stahlbereich den Gewinn verhagelt hätten,
sieht aber gleichzeitig auch ein operatives Ergebnis und einen Barmittelzufluss, die:
die Erwartungen erfüllt hätten.
Aktien von Thyssenkrupp legen kräftig zu
Die Einschätzung des Analysten teilten gestern offenbar auch viele Anleger, denn die im MDAX notierten Aktien von Thyssenkrupp legten bis zum Handelsschluss als stärkster Indexwert 6,6 Prozent auf 7,06 Euro zu. +
Trotz dieses kräftigen Kursanstieges errechnet sich bis zum Kursziel der Baader Bank aktuell immer noch ein ambitioniertes Aufwärtspotenzial von rund 125 Prozent.