Blickt man auf die vorbörsliche Indikation beim Industrie- und Stahlkonzern Thyssenkrupp, dann dürften die Aktien mit einem kräftigen Kurssprung in den neuen Handelstag starten. Bereits gestern explodierten die Papiere um über 26 Prozent auf 4,93 Euro, obwohl wegen der Coronavirus-Pandemie das Jahresziel gekappt wurde.
Heute dürfte die Kursrallye weitergehen, kurz vor Handelsstart werden die Aktien mehr als 13 Prozent höher bei 5,60 Euro gehandelt. Thyssenkrupp meldet heute vorbörslich, dass man das Stahlgeschäft mit harter Hand sanieren will. Unter der Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen sollen in der Stahlsparte von den ingesamt 28.000 Stellen bis zu 3.000 Stelle abgebaut werden. Das verteilt sich auf bis zu 2.000 Mitarbeiter in der Produktion und bis zu 1.000 Mitarbeiter in der Verwaltung.
Außerdem konnten Thyssenkrupp eine Einigung mit der IG Metall erzielen und einen Tarifvertrag bis 2026 aushandeln. Zur Bewältigung der Corona-Krise wurde ein Sofortpaket beschlossen, das auch die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf bis zu 80 Prozent umfasst.
In den nächsten Jahren will Thyssenkrupp jährlich bis zu 130 Mio. Euro ausgeben, um die Stahlsparte wieder auf Vordermann zu bringen. Geld dafür dürfte da sein, wenn der Verkauf der Aufzugssparte für rund 17 Mrd. Euro erfolgreich abgewickelt ist.
Die Anleger jedenfalls honorieren die eingeleiteten Maßnahmen, um den seit Jahren kriselnden Konzern wieder wettbewerbsfähig zu machen und spekulieren aktuell auf eine erfolgreiche Zukunft.
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