Wenig Freude hatten bislang die Aktionäre des Telekommunikationskonzerns Telefonica Deutschland (u. a. O2 und Blau) mit ihren Aktien in diesem Jahr. Seit Jahresbeginn haben die im MDAX und TecDAX notierten Anteilsscheine rund 25 Prozent an Wert verloren, während der breite Gesamtmarkt in diesem Jahr deutlich zulegen konnte.
Unter Druck gerieten die Papiere zuletzt Anfang August, als die United Internet-Tochter 1&1 AG bekannt gab, beim Roaming in Deutschland von O2 zu Vodafone wechseln zu wollen. Experten zufolge dürfte das Telefonica Deutschland rund 600 Millionen Euro Umsatz und rund 450 Millionen Euro an EBITDA kosten, die der Konzern zuvor durch das Roaming mit 1&1 gemacht hat.
Saudi Telecom steigt bei Konzernmutter Telefonica ein
Wichtige Nachrichten für Telefonica Deutschland kamen gestern von der spanischen Konzernmutter Telefonica. Denn die könnte mit dem saudi-arabischen Staatskonzern Saudi Telecom jetzt einen neuen Großaktionär bekommen.
Wie der Telekommunikationskonzern Saudi Telecom gestern mitgeteilt hat, wurden für die Gesamtsumme von rund 2,1 Milliarden Euro 9,9 Prozent an der Telefonica erworben und Saudi Telecom würde damit zum mit Abstand größten Anteilseigner bei den Spaniern.
Da der Deal aber die Zustimmung der spanischen Regierung bedarf, wurden direkt nur 4,9 Prozent an Telefonica erworben. Die restlichen fünf Prozent hält Saudi Telecom in Form von anderen Finanzinstrumenten, die erst ausgeübt werden sollen, wenn die dafür notwendigen Genehmigungen vorliegen. Gleichzeitig teilt Saudi Telecom aber mit, dass man keine Mehrheitsbeteiligung an der Tefoncia anstrebt.
Aktien von Telefonica starten heute mit einem Plus von rund runde einem Prozent mit 3,79 Euro in den Handel. Die Aktien von Telefonica Deutschland geben dagegen zum Handelsstart rund 1,5 Prozent auf 1,70 Euro nach.