Knüppeldick kommt es heute für die Aktionäre des Remote-Softwareanbieter TeamViewer. Die – Dank Homeoffice-Pflicht und Videokonferenzen – in der Corona-Krise als großer Gewinner gefeierten Papiere setzen ihren rasanten Abschwung der letzten Wochen fort und brechen heute massiv ein. Aktuell beträgt der Tagesverlust 27 Prozent, damit sind die Aktien weit abgeschlagenes Schlusslicht im MDAX. Beim aktuellen Kurs von 17,34 Euro summieren sich die Kursverluste der letzten 12 Monate bereits auf 44 Prozent, auch hier ist kein MDAX-Wert schlechter.
Schuld am heutigen Ausverkauf ist die Senkung der Prognose für das laufende Geschäftsjahr, da das 3. Quartal wider Erwarten schlechter als erwartet ausgefallen ist. Bislang ging die Unternehmensführung für das Gesamtjahr von in Rechnung gestellten Umsätzen von 585 bis 605 Mio. Euro aus. Diese Erwartung wird nun sehr deutlich auf nur noch 535 bis 555 Mio. Euro reduziert.
Deutlich reduziert wird auch die Erwartung an die gebuchten Umsätze, die 2021 nur noch zwischen 495 bis 505 Mio. Euro liegen dürften (bisherige Prognose: 525 Mio. Euro).
Gesenkt wird auch die Erwartung an die operative EBITDA-Marge, hier liegt die Prognose jetzt bei 44 bis 46 Prozent nach bislang 49 bis 51 Prozent.
Damit setzt sich die Serie von Enttäuschungen für TeamViewer-Aktionäre fort. Bereits den ehr teuren Werbedeal mit Manchester United sahen viele Anleger skeptisch, denn der Deal kostete bereits viele Punkte der EBITDA-Marge. Dann enttäuschte TeamViewer Anfang Juli bereits bei den Zahlen für das 2. Quartal 2021, auch damals brachen die Papier zweistellig ein und konnte sich seitdem auch nicht mehr erholen. Heute also der nächste Tiefschlag für die Anleger, von denen sich viele überlegen dürften, ob sie die Aktien weiter im Bestand halten wollen oder das viel zitierte Ende mit Schrecken dem Schrecken ohne Ende vorziehen wollen. Aktuell wahrlich keine leichte Entscheidung…
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