Die gestrige Gläubigerversammlung beim krisengeschüttelten Möbelproduzenten Steinhoff, besser bekannt unter seiner Marke Poco, scheint wenig substanzielles gebracht zu haben. So wie sich die Lage aktuell darstellt, dürften die Gläubigerbanken auf Milliardenverlusten sitzen bleiben, die sich wohl auf insgesamt mehr als 10 Milliarden Euro belaufen. Und angesichts der Dimension der Verschuldung und der verfahrenen Lage eine Rettung eher unwahrscheinlich sein, zumal die Gläubigerbanken ihre Kreditlinien aus Angst vor weiteren Verlusten komplett streichen oder zumindest radikal zurückfahren. Und Steinhoff selbst muss sich kurzfristig von Beteiligungen trennen, um zumindest das operative Geschäft irgendwie am Laufen zu halten.
Und so versuchen die Anleger zumindest das Wenige zu retten, was noch zu retten ist. Steinhoff-Aktien brechen immer weiter ein und fallen heute um 33 Prozent auf ein neues Rekordtief bei 0,30 Euro. Und ein Rettungsanker, in welcher Form auch immer, ist nicht in Sicht, vielmehr steuert das Unternehmen scheinbar direkt in die Insolvenz. Man darf gespannt sein, wie diese scheinbar ausichtslose Lage aktuell noch gerettet werden kann.
Wer momentan tatsächlich noch ein Investment wagt, ist entweder kurzfristig orientierter Trader mit hoher Risikobereitschaft und setzt auf kurzfristige Gegenreaktionen oder aber sehr mutig und mit viel Vertrauen in eine mögliche Rettung. Wirklich aufdrängen tut sich eine Investition in Steinhoff-Aktien jedenfalls momentan nicht.