Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr sowie den Ausblick auf das laufende Jahr hat Ende letzter Woche der Kohlefaserspezialist SGL Carbon vorgelegt und konnte trotz des „Einbruchs der Nachfrage aus dem wichtigen Windmarkt und einem zunehmend herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld“ im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Umsatz- und Ergebnisziele erreichen.
Der Umsatz ging demnach 2023 um 4,1 Prozent auf 1,089 Milliarden Euro zurück, das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 168,4 Millionen Euro 2,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die EBITDA-Prognose lag bei 160 bis 180 Millionen Euro.
Im laufenden Jahr rechnet der Vorstand von SGL Carbon mit einem schwierigen Jahr und plant, beim Umsatz das Vorjahresniveau zu erreichen. Das EBITDA dürfte im Bereich von 160 bis 170 Millionen Euro liegen. Hier dürfte vor allem der prognostizierte operative Verlust des Geschäftsfeldes Carbonfaser belasten. Kann dieser Geschäftsbereich allerdings verkauft werden, könnte ein EBITDA von 180 bis 190 Millionen Euro erreicht werden.
Berenberg bleibt bei der Einstufung auf „Buy“
Nach den Zahlen hat sich Analyst Thomas Junghanns von der Privatbank Berenberg zu Wort gemeldet und stellt fest, dass:
das Zahlenwerk des Herstellers von Spezialgraphiten und Karbonfasern weitgehend den Erwartungen entsprochen habe.
Stärker als erwartet ausgefallen ist nach Ansicht des Experten:
das Wachstum im hochprofitablen Graphitgeschäft für die Siliziumkarbid-Industrie (SiC).
Deshalb bestätigt er heute auch seine Einstufung für SGL Carbon mit „Buy“ und belässt das Kursziel für die Aktie bei 11,40 Euro.
In der vergangenen Handelswoche konnten die im SDAX notierten Aktien von SGL Carbon bereits 7,1 Prozent zulegen. Zum Start in die neue Handelswoche nehmen Anleger ein paar Gewinne mit und aktuell geben die Papiere 1,4 Prozent auf 6,44 Euro nach. Damit errechnet sich bis zum Kurzsiel von Berenberg im Moment ein theoretisches Aufwärtspotenzial von rund 77 Prozent!