Die SGL Carbon SE (ISIN: DE0007235301, WKN: 723530) steht vor einem tiefgreifenden Einschnitt. Am 18. Februar 2025 hat der Vorstand die Restrukturierung des verlustbringenden Geschäftsbereichs Carbon Fibers beschlossen. Die Entscheidung kommt nach monatelangen Diskussionen – und sie war wohl alternativlos. Der Markt für Carbonfasern, einst ein Hoffnungsträger, ist ins Stottern geraten. Besonders der Einbruch bei Windkraftanlagen hat dem Unternehmen schwer zugesetzt.
Carbon Fibers erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von rund 210 Mio. EUR – das sind gut 6 % weniger als im Vorjahr. Noch dramatischer sieht es beim bereinigten EBITDA aus: minus 27 Mio. EUR stehen hier zu Buche. Da hilft nur noch eine harte Kürzung. Sieben Standorte in Europa und Nordamerika stehen zur Disposition, einige könnten geschlossen werden. Doch was wird aus den 870 Mitarbeitenden?
Fokus auf Profitabilität
Klar ist: Das Joint Venture mit Brembo bleibt unangetastet. Ein Komplettverkauf des Bereichs wurde geprüft – aber verworfen. Stattdessen will man sich auf profitablere Segmente konzentrieren. Kostenpunkt der Restrukturierung: ca. 50 Mio. EUR über zwei Jahre. Klingt viel, doch ohne diesen Schritt wäre die Zukunft des Konzerns noch unsicherer. Für die kommenden Monate bleibt es spannend.