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Salzgitter: Kursziel von JPMorgan sinkt nach Prognosesenkung wegen Aurubis deutlich

Vor rund vier Wochen hat der Kupferproduzent Aurubis mitgeteilt, dass bei einer regelmäßig durchgeführten Überprüfung des Metallbestandes bei Sonderproben bestimmter Lieferungen von Einsatzmaterialien im Recyclingbereich erhebliche Abweichungen festgestellt wurden. Die genaue Schadenshöhe sollte bei einer außerplanmäßig durchgeführten Inventur festgestellt werden.

Mitte letzter Woche war es dann soweit und Aurubis hat das Ergebnis der Sonderinventur mitgeteilt und bei der außerordentliche Inventur eine Mengendifferenz der Metallbestände festgestellt, die das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) um 185 Millionen Euro belasten wird.

Gesamtjahresprognose wird korrigiert

Da der Stahlkonzern Salzgitter mit 29,99 Prozent am Kupferproduzenten Aurubis beteiligt ist und die Ergebnisentwicklung bei der Aurubis-Beteiligung aufgrund der Bilanzierung nach der Equity-Methodeu nmittelbaren Einfluss auf das Jahresergebnis von Salzgitter hat und fester Bestandteil der Ergebnisplanung ist, hat das Ereignis auch großen Einfluss auf Salzgitter. Deshalb hat der Salzgitter-Vorstand in der letzten Woche auf Basis der Ergebnisse aus der Sonderinventur bei Aurubis seine Prognose für das EBITDA im laufenden Geschäftsjahr 2022/2023 auf 650 bis 750 Millionen  Euro korrigiert. Vor dem Vorfall lag die Gesamtjahresprognose für das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von Salzgitter bei 750 bis 850 Millionen Euro.

Beim Vorsteuerergebnis, wo vor dem Vorfall die Schätzung bei 300 bis 400 Millionen Euro lag, wird nun mit 200 bis 250 Millionen Euro gerechnet.

JPMorgan reduziert Kursziel für Salzgitter-Aktien

Da die:

wegen der Aurubis-Beteiligung gesenkte Zielspanne des Stahlkonzerns für den Vorsteuergewinn liege nun 15 bis 30 Prozent unter den Konsensschätzungen liege,

senkt Analyst Moses Ola von der US-Bank JPMorgan jetzt sein Kurzsiel für Salzgitter-Aktien von 20,20 Euro auf 17,60 Euro. Außerdem verweist er in seiner aktuellen Studie auf erhebliche Risiken, die die derzeitigen Schätzungen für 2024 u. a. auch wegen sinkender Stahlpreise beinhalten. Deshalb bleibt seine Einstufung für Salzgitter auch auf „Underweight“.

Aktien mit schwächerem Wochenstart

Die im Nebenwerteindex SDAX notierten Salzgitter-Aktien beendeten die letzte Handelswoche mit einem Wochenplus von rund einem Prozent bei 25,26 Euro. In die neue Handelswoche starten die Papiere allerdings mit einem Minus von rund drei Prozent bei 24,50 Euro.

Mit dem neuen Kursziel rechnet JPMorgan mittelfristig mit weiteren Kursverlusten von bis zu 28 Prozent.