Auch gestern ging die Rekordjagd bei den Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall weiter: Die Papiere gingen als stärkster DAX-Wert mit einem kräftigen Plus von 5,3 Prozent bei 443,60 Euro aus dem Handel und erreichten in Handelsverlauf mit 447,90 Euro außerdem auch ein neues Allzeithoch. Damit summieren sich die Kursgewinne im Jahr 2024 bereits auf und 54 Prozent, seit Ausbruch des Ukraine-Krieges am 20. Februar 2022 sogar schon auf mehr als 355 Prozent.
Für die anhaltende Kauflaune sorgten gestern die vom Konzern vorgelegten Zahlen und vor allem der sehr optimistische Ausblick auf die Geschäftsentwicklung der nächsten Jahre. Denn die Auftragsbücher des Rüstungskonzerns sind angesichts der zahlreichen Krisenherde auf der Welt und der damit immer weiter steigenden Verteidigungsausgaben prall gefüllt.
Auftragsbestand erreicht neuen Rekordwert
Im letzten Jahr konnte Rheinmetall seinen Umsatz um 12 Prozent auf 7,176 Milliarden Euro steigern. Besonders groß war der Zuwachs dabei „im Geschäft mit den militärischen Kunden„, wie Rheinmetall heute in seiner Pressemitteilung erklärt. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 lag der Auftragsbestand im Konzern auf dem neuen Rekordwert von 38,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte 19 Prozent auf den neuen Höchstwert von 918 Millionen Euro zu. Damit stieg die operative EBIT-Marge auf 12,8 Prozent (Vorjahr: 12,0 Prozent). Nach Steuern wurde das Konzernergebnis um 9 Prozent auf 586 Millionen Euro gesteigert. Das Ergebnis pro Aktie aus fortgeführten Aktivitäten und vor Kaufpreisallokation stieg um 33,7 Prozent auf 14,65 Euro. Angesichts der hervorragenden Ergebnisse wollen Vorstand und Aufsichtsrat den Aktionären auf der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende um gut 32 Prozent auf 5,70 Euro pro Aktie vorschlagen. Darüber stimmen die Aktionäre am 14. Mai 2024 ab.
Ausblick 2024: 10 Milliarden Euro Umsatz im Blick
Angesichts des Rekord-Auftragsbestandes und der vermutlich weiter steigenden weltweiten Verteidigungsausgaben rechnet der Rheinmetall-Vorstand beim Konzernumsatz mit dem nächsten Sprung und peilt hier 2024 Erlöse von ca. 10 Milliarden Euro an. Die operative Ergebnisrendite soll dann auf 14 bis 15 Prozent steigen nach 12,8 Prozent im letzten Jahr.
UBS hebt Kursziel an
Nach den Zahlen und der anschließend durchgeführten Analystenkonferenz meldet sich Analyst Sven Weier von der Schweizer Großbank UBS zu Wort und stellt fest, dass sich:
der Rüstungskonzern und Autozulieferer wie gewohnt optimistisch gezeigt hat und noch zuversichtlicher als bisher für die heimische Auftragsentwicklung sei.
Deshalb hebt der Experte auch sein Kursziel für Rheinmetall-Aktien von 410 Euro auf 451 Euro an. Dass er bei seiner Einstufung für Rheinmetall dennoch nur auf „Halten“ bleibt, begründet er mit den:
zeitlichen Unwägbarkeiten neuer geopolitischer Ereignisse.
Mit seinem neuen Kurzsiel traut der UBS-Analyst den Rheinmetall-Aktien jetzt noch ein kleines Kurspotenzial von knapp zwei Prozent zu.