Um 4,8 Prozent auf 441,50 Euro legen heute die Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall zu und sind damit mal wieder der stärkste Wert im deutschen Leitindex DAX. Mit 447,90 Euro wurde außerdem heute im Tagesverlauf das nächste Rekordhoch markiert. Damit summieren sich die Kursgewinne seit Jahresbeginn bereits auf rund 54 Prozent, seit Ausbruch des Ukraine-Krieges am 20. Februar 2022 liegen die Papiere schon mit mehr als 355 Prozent im Plus. Der Aufstieg in den Leitindex DAX im März letzten Jahres war da nur die logische Konsequenz der starken Kursentwicklung.
Die fusst aber auch auf einer operativ hervorragenden Entwicklung bei Rheinmetall, die die heute vorgelegten Zahlen für das abgelaufen Geschäftsjahr und der Ausblick mal wieder eindrucksvoll beweisen. Denn die Auftragsbücher sind angesichts der zahlreichen Krisenherde auf der Welt und der damit immer weiter steigenden Verteidigungsausgaben prall gefüllt. Damit profitiert Rheinmetall eigenen Angaben zufolge „vom anhaltenden Boom im Rüstungsbereich“ und setzt seinen Wachstumskurs weiter fort.
Den Konzernumsatz konnte Rheinmetall im Geschäftsjahr 2023 um 12 Prozent auf 7,176 Milliarden Euro steigern. Besonders groß war der Zuwachs dabei „im Geschäft mit den militärischen Kunden„, wie Rheinmetall heute in seiner Pressemitteilung erklärt. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 lag der Auftragsbestand im Konzern auf dem neuen Rekordwert von 38,3 Milliarden Euro.
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte 19 Prozent auf den neuen Höchstwert von 918 Millionen Euro zu. Damit stieg die operative EBIT-Marge auf 12,8 Prozent (Vorjahr: 12,0 Prozent). Nach Steuern wurde das Konzernergebnis um 9 Prozent auf 586 Millionen Euro gesteigert. Das Ergebnis pro Aktie aus fortgeführten Aktivitäten und vor Kaufpreisallokation stieg um 33,7 Prozent auf 14,65 Euro.
Angesichts der hervorragenden Ergebnisse wollen Vorstand und Aufsichtsrat den Aktionären auf der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende um gut 32 Prozent auf 5,70 Euro pro Aktie vorschlagen. Darüber stimmen die Aktionäre am 14. Mai 2024 ab.
Ausblick 2024: 10 Milliarden Euro Umsatz im Blick
Angesichts des Rekord-Auftragsbestandes und der vermutlich weiter steigenden weltweiten Verteidigungsausgaben rechnet der Rheinmetall-Vorstand beim Konzernumsatz mit dem nächsten Sprung und peilt hier 2024 Erlöse von ca. 10 Milliarden Euro an. Die operative Ergebnisrendite soll dann auf 14 bis 15 Prozent steigen nach 12,8 Prozent im letzten Jahr.
Goldman Sachs und Berenberg bestätigten Kaufempfehlung
Nicht nur die Anleger lassen mit ihren Käufen die Aktie auf ein neues Rekordhoch steigen, auch viele Analysten haben sich nach den Zahlen zufrieden geäußert. Zu denen zählt beispielsweise Victor Allard von der US-Investmentbank Goldman Sachs, der nach einem „etwas besser als gedachten Ausblick“ seine Einstufung auf „Buy“ belässt und sein Kursziel mit 381 Euro bestätigt. Damit allerdings von der Realität bereits überholt wurde.
Weiter mit „Buy“ stuft auch Analyst George McWhirter Rheinmetall ein, sein Kursziel liegt aber mit 425 Euro etwas knapper unter dem aktuellen Kurs, als bei seinem Kollegen von Goldman Sachs. Der Berenberg-Analyst bezeichnet die vorgelegten Zahlen als „starkes Zahlenwerk des Rüstungskonzerns und Autozulieferer„. Dabei verweist er vor allem auf den Gewinn und den Cashflow, die über den Erwartungen liegen. Und auch der Ausblick auf das operative Ergebnis übertrifft seiner Meinung nach die Analystenerwartungen.