Die Qimonda AG hat einen Schritt in ihrem Insolvenzverfahren gemacht. Rund 420 Millionen Euro werden an etwa 2.100 Gläubiger ausgezahlt. Dies ist eine bemerkenswerte Nachricht, die zeigt, dass trotz der Herausforderungen, vor denen die einstige Halbleitergröße steht, die Gläubiger bereits auf eine Rückzahlung von 33 Prozent ihrer Forderungen hoffen können. Über 550 Millionen Euro wurden in drei Abschlagsverteilungen bereits ausgezahlt! Ich finde besonders interessant, dass dies in einem Verfahren dieser Größenordnung eher unüblich ist.
Ein Ende der rechtlichen Auseinandersetzungen
Die dritte Abschlagsverteilung wurde möglich durch einen Vergleich mit Infineon Technologies, der eine Einigung über einen Streitfall im Wert von 800 Millionen Euro beinhaltete. Man könnte spekulieren, dass diese Einigung die Weichen für einen schnelleren Verfahrensabschluss stellt. Immerhin hat Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé in den letzten Jahren Erlöse von über 1,2 Milliarden Euro für die Gläubiger realisiert. Eine Leistung, die in der Insolvenzlandschaft nicht oft zu sehen ist.
Die Frage bleibt: Wie schnell können die verbleibenden Zahlungen an die Gläubiger erfolgen? Für viele Marktteilnehmer dürfte das eine Überraschung sein, wenn es tatsächlich noch im kommenden Jahr zu substantiellen Zahlungen kommt.