Mit einem Paukenschlag beginnt der heutige Tag beim Internet-Inkubator und Beteiligungsunternehmen Rocket Internet. Denn vorbörslich gibt das von den Samwer-Brüdern gegründete Unternehmen mit, dass man die Internet-Holding von der Börse nehmen möchte, nachdem der Börsengang – bei dem immerhin ein Emissionsvolumen von 1,6 Mrd. Euro erzielt und damit auch die Kriegskasse ordentlich gefüllt wurde – gerade einmal knapp sechs Jahre zurückliegt.
Heute kurz vor Handelseröffnung gibt Rocket Internet per Ad-hoc-Mitteilung die Abgabe eines öffentlichen Delisting-Rückerwerbsangebots, die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung sowie den Start eines Aktienrückkaufprogramms bekannt.
Konkret meldet Rocket, dass mit der Abgabe des Delisting-Rückerwerbsangebots die Voraussetzungen für den Widerruf der Zulassung der Rocket-Aktien zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse erfüllt werden soll und damit die Aktionäre die Gelegenheit erhalten soll, ihre Aktien vor Wirksamkeit des Delisting zu verkaufen. Rocket bietet einen Rückkaufpreis von 18,57 Euro pro Aktie, der sich aus dem volumengewichteten durchschnittlichen inländischen Börsenkurs der letzten sechs Monate errechnet.
Die genauen Bedingungen des Angebotes sowie Fristen und Regelungen sollen in separaten Angebotsunterlagen unter:
veröffentlicht werden.
Genaue Hintergründe für den jetzt bekannt gegebenen Schritt gibt es aktuell nicht. Man darf aber vermuten, dass den Samwers die durch die Börsennotierung recht strengen Publikations- und Transparenzverpflichtungen eher lästig gewesen sein dürften.
Die im MDAX gelisteten Aktien von Rocket Internet schlossen gestern 1,4 Prozent tiefer bei 18,85 Euro, damit aber immer noch über dem jetzt gebotenen Angebotspreis für das Delisting. Vorbörslich legen die Aktien bei Lang & Schwarz weiter auf aktuelle 19,12 Euro zu. Damit spricht grad nicht viel dafür, das Angebot von Rocket anzunehmen und direkt zu verkaufen, wenn über die Börse ein deutlich höherer Preis geboten wird. Offensichtlich spekulieren viele Anleger darauf, dass das Angebot nochmals deutlich nachgebessert werden muss.
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