Erst heute haben die Aktien des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk an der Heimatbörse in Kopenhagen mit 1.333,80 Dänischen Kronen (DKK) ein neues Rekordhoch markiert und damit seit Jahresbeginn schon 42 Prozent zugelegt. Dabei profitiert Novo Nordisk nach anhaltend starken Nachfrage nach seinen Produkten zur Behandlung von Diabetes und Fettleibigkeit. Vor allem die seit Juli auch in Deutschland erhältliche Abnehmspritze Wegovy hat zuletzt einen wahren Hype um das Produkt ausgelöst.
Dank des starken Kursanstieges ist die Marktkapitalisierung so stark gestiegen, das Novo Nordisk letzten Freitag sogar den Luxusgüterkonzern LVMH als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen in Europa abgelöst hat.
UBS bestätigt Verkaufsempfehlung
Ein Dämpfer mit Blick auf den aktuellen Aktienkurs kommt heute allerdings von Analyst Michael Leuchten von der Schweizer Großbank UBS. Denn der stellt in seiner heute aktualisierten Studie mit Blick auf die Wachstumsaussichten durch die Abnehmspritze Wegovy fest, dass:
im Aktienkurs der Dänen die Erwartung eines dauerhaften, untypisch hohen Wachstums eingepreist sei.
Er attestiert zwar Medikamenten zur Behandlung von Fettleibigkeit einen großen Markt, allerdings hält er die dort aktuell angebotenen Medikamente für:
schlicht zu teuer, um ökonomisch sinnvoll für die Gesundheitssysteme zu sein.
Das dürfte seiner Ansicht nach auch die Gruppe an Menschen einschränken, die Medikamente wie die Abnehmspritze auf Medikament bekommen können.
Deshalb bestätigt er heute seine Einstufung für Novo Nordisk mit „Sell“ und belässt sein Kursziel für die Aktie weiter auf 720 DKK.
Nach dem heute erst erzielten neuen Rekordhoch liegen Aktien von Novo Nordisk aktuell noch mit 1,3 Prozent im Plus bei 1.329,80 DKK. Bezogen auf diesem Kurs rechnet der UBS-Analyst also mittelfristig mit Kursrückgängen von bis zu 45 Prozent. Ein solches Szenario dürften den Aktionären definitiv nicht gefallen.