Deutliche Kursverluste von 5,1 Prozent auf 11,99 Euro verzeichnen aktuell die Aktien des Windanlagenbauer Nordex. Die sind aber nicht selbst verschuldet, sondern Nordex wird in Sippenhaft genommen, nachdem heute der Konkurrent Siemens Gamesa enttäuschende Zahlen vorgelegt hat. Da nützt es auch wenig, dass Nordex selbst erst vor rund zwei Wochen starke Zahlen zum Auftragseingang 2019 vorgelegt hat.
Bei Siemens Gamesa dürfte der Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreswert um rund 12 Prozent auf 2 Milliarden Euro sinken. Und nachdem im Vorjahr noch ein Quartalsgewinn von 18 Mio. Euro erzielt wurde, erwartet Gamesa nun einen Quartalsverlust von rund 174 Mio. Euro. Schuld sind daran u.a. unvorhersehbare einmalige Abschreibungen von 150 Mio. Euro bei fünf Onshore-Projekten, wo ungünstige Straßenverhältnisse und ein früher Wintereinbruch zu Verzögerungen geführt haben. Diese Verzögerungen können auch Auswirkungen auf zukünftige Ergebnisse haben, sollten Kunden Schadenersatzansprüche geltend machen.
Für das laufende Jahr senkte Siemens Gamesa die EBIT-Marge von bislang 5,5 bis 7 Prozent auf 4,5 bis 6 Prozent.
Auch wenn zahlreiche Beobachter explizit darauf hinweisen, dass der Ergebniseinbruch bei Gamesa unternehmensspezifisch ist, ziehen heute viele Anleger auch bei anderen Windanlagenbauern die Reißleine. Deshalb geben neben Nordex auch Aktien von Vestas nach, wenngleich mit rund 1,5 Prozent nicht annähernd so stark, wie die von Nordex.
Aktien von Siemens Gamesa dagegen brechen um rund 10 Prozent auf 14 Euro ein.
Bildquelle: Pixabay