Erst Anfang Dezember sorgte die Nachricht, dass sich der US-Telekommunikationskonzern AT&T bei der Modernisierung der vorhandenen Netze und dem Aufbau eines cloudbasierten 5G-Netzes nicht für den finnischen Netzwerkausrüster Nokia, sondern dessen Konkurrenten Ericsson entschieden hat (NOKIA-aktie-mit-schwachem-handelsstart-deal-zwischen-att-und-ericsson-belastet/">ausführlich berichteten wir hier), bei den Anlegern für große Sorgen, wie es generell um die Umsatz- und Ertragsziele des Konzerns steht. Denn mit AT&T wechselt ein Kunde zur Konkurrenz, mit dem Nokia zuletzt 5 Prozent seines Umsatz- und Ertragsanteils im Bereich Mobilfunkleistungen gemacht hat. Das Auftragsvolumen in diesem konkreten Fall, das nun an Ericsson geht, soll bei ca. 14 Milliarden US-Dollar gelegen haben.
Zwar dürfte sich dies noch nicht für das laufende Jahr auswirken, dennoch läuft es bei Nokia aktuell nicht rund. Vor allem, wie der Konzern am Samstag mitteilte, weil sich Gespräche über Lizenzverlängerungen mit Kunden noch bis ins nächste Jahr hinziehen werden. Und deshalb beginnt der Start ins neue Jahr für die Nokia-Aktien gleich mit einer Umsatz- und Ergebniswarnung im Gepäck. Denn Samstag teilte das Nokia-Management mit, dass sich das letzte Quartal „angesichts der anhaltenden Ausgabenbeschränkungen der Kunden und der kürzlich kommunizierten Kaufentscheidungen der Kunden herausfordernder als erwartet“ entpuppt. Und deshalb ist für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 das bislang kommunizierte Ziel für den Nettoumsatz sowie die bereinigte operative Betriebsmarge nicht zu erreichen.
Nokia-Aktien erholen sich von vorbörslichen Kursverlusten
Die in europäischen Auswahlindex Euro Stoxx 50 notierten Nokia-Aktien haben im vergangenen Börsenjahr 2023 als zweitschwächster Indexwert mit dem Jahresendkurs von 3,05 Euro bereits 30 Prozent an Wert verloren. Nach der Meldung vom Wochenende rutschten die Papiere vorbörslich weiter bis auf 3,01 Euro ab.
Nach dem Handelsstart greifen die Anleger aber wieder zu und aktuell gewinnen Nokia-Aktien an der Heimatbörse in Helsinki 1,1 Prozent auf 3,085 Euro.