Ein wenig Balsam für die geschundene Aktionärsseele: Aktien des norwegischen Wasserstroffkonzerns Nel ASA legen heute 10,3 Prozent auf 0,518 Euro zu und liegen damit jetzt auf Wochensicht rund elf Prozent im Plus. Gleichzeitig können sie sich wieder ein Stückchen von ihrem bisherigen Jahrestief bei 0,4340 Euro absetzen. Das ändert aber nicht viel an der größeren Perspektive, denn seit Jahresbeginn haben die Papiere bislang rund 16 Prozent verloren. Seit dem im Februar letzten Jahres erreichten Zwischenhoch bei 1,7205 Euro summieren sich die Kursverluste sogar auf rund 70 Prozent. Und auch der Abwärtstrend ist nach wie vor intakt.
Dabei dürften NEL ASA-Aktionäre seit Tagen neidisch auf die Aktien des US-Wasserstoffkonzers Plug Power blicken, dessen Papiere innerhalb dieser Woche bislang schon knapp 40 Prozent auf aktuelle 4,45 Euro zulegen konnten. Und seit ihrem bisherigen Jahrestief bei 2,02 Euro haben die Aktien in den letzten 11 Handelstagen rund 122 Prozent zugelegt. Hier hatte erst gestern die Investmentbank Roth MKM ihr Kursziel für die Aktie von 4,50 USD auf 9,00 USD verdoppelt.
Derartige Euphorie ist bei Nel ASA weiterhin nicht vorhanden. Seit Nel ASA im Dezember letzten über die Stornierung eines Großauftrages im Wert von 12 Millionen USD berichtet hat, gab es keine neuen Nachrichten mehr von den Norwegern. Und immer mehr Anleger fragen sich, ob das Unternehmen seine Jahresziele erreichen kann, wenn keine neuen Aufträge gemeldet werden. Vom Erreichen des Break Even ganz zu schweigen.
Und auch die Analysten werden zunehmend skeptischer. Auf Marketscreener liegt die Konsensschätzung der dort erfassten Analysten aktuell bei 8,6 Norwegischen Kronen und damit rund 63 Prozent über dem aktuellen Kurs. Umgerechnet bedeutet das aktuell ein durchschnittliches Kursziel von 0,84 Euro. Damit rechnen die Analysten im Durchschnitt der erwarteten Kursziele im Moment nicht mal damit, das die Aktien den Pennystock-Bereich mittelfristig wieder verlassen.
Zumindest über ein kleines Wochenplus können sich die Anleger aber freuen. Mit der Zeit wird man ja bescheiden.