Gestern gab er Modehändler Adler Modemärkte AG bekannt, dass man aufgrund des inzwischen zweiten Lockdowns und den damit verbunden behördlich angeordneten Ladenschließungen den Gang zum Insolvenzgericht antreten muss. Deshalb hat das Unternehmen beim Amtsgericht Aschaffenburg wegen Überschuldung der Gesellschaft einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren, das in Eigenverwaltung erfolgen soll, gestellt (ausführlich berichteten wir dazu hier).
Für die leidgeprüften Aktionäre sorgte die Nachricht gestern für den nächsten Nackenschlag. Die Aktien der Adler AG, die im letzten Jahr bereits 40 Prozent an Wert einbüßt, brach gestern um über 70 Prozent auf 0,71 Euro ein. In der Spitze rutschen die Papiere gestern sogar bis auf 0,40 Euro ab, bevor sie sich wieder deutlich erholen konnten.
Heute reagieren die ersten Analysten auf den Insolvenzantrag. Analystin Aurelie Husson-Dumoutier vom Analysehaus Kepler Cheuvreux reduziert ihre Einstufung von „Hold“ auf „Reduce“ und senkt gleichzeitig ihr Kursziel von 2,80 auf 2,20 Euro.
Heute starten Adler-Aktien mit einem kräftigen Kurssprung von aktuell 32 Prozent höher bei 0,94 Euro in den neuen Handelstag. Damit traut Kepler den Papieren, trotz deutlich reduziertem Kursziel, mittelfristig immer noch ein Kurspotenzial von gut 130 Prozent zu.
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