Rallyemodus und kein Ende: So könnte man die Kursentwicklung der Aktien des Wirkstoffherstellers MorphoSys in den letzten Monaten beschreiben. Kosteten die Papiere zum Jahrestief im März 2023 noch 13,45 Euro, haben sie seitdem bereits rund 320 Prozent zugelegt.
Während für die schon starken Kurzuwächse der letzten Monaten vor allem das operative Geschäft und positive Studiendaten rund um den Wirkstoffkandidaten Pelabresib verantwortlich waren (MorphoSys-aktie-startet-nach-daten-zu-pelabresib-mit-kurssprung-in-die-woche/">ausführlich berichteten wir darüber bereits hier), kommen jetzt scheinbar auch Übernahmespekulationen ins Spiel.
Denn heute expolodieren MorphoSys-Aktien um aktuelle 35 Prozent auf 57,00 Euro und springen auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren, nachdem die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet hat, dass es bereits fortgeschrittene Gespräche zwischen MorphoSys und dem Schweizer Pharmakonzern Novartis bezüglich einer Übernahme geben soll. Mit Hinweis auf „mit der Sache vertrauten Personen“ soll sich Novartis demnach gegen den Arzneimittelhersteller Incyte durchgesetzt haben, der ebenfalls an einer MorphoSys-Übernahme interessiert gewesen sein soll.
Alle drei in dem Bericht genannten Parteien haben sich bislang nicht zu den Gerüchten geäußert. Interessiert aber die Anleger heute nicht, die auf die Übernahmespekulation aufspringen und den Aktienkurs von MorphoSys in die Höhe katapultieren. Vorsicht ist allerdings angebracht, denn in den letzten Jahren gab es immer wieder Spekulationen um eine Übernahme und bis dato ist MorphoSys noch eigenständig unterwegs.
Dementsprechend spannend dürften hier auch die weiteren Entwicklungen bleiben. Denn mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 2,1 Milliarden Euro ist MorphoSys auch kein Schnäppchen mehr. Auch nicht für ein Schwergewicht wie Novartis. Deshalb brechen Novartis-Aktionären heute auch nicht in Freudentaumel aus, die Aktien legen an der Schweizer Börse nur leicht um 0,6 Prozent auf 90.30 CHF zu.