Rund 140 Prozent haben die Aktien des Biopharma- und Wirkstoffherstellers MorphoSys in den letzten knapp vier Wochen zugelegt und mit 35,76 Euro am Dienstag den höchsten Stand seit Ende 2021 erreicht. Zuletzt stützten positive Nachrichten rund um irkstoffkandidaten Pelabresib zur Behandlung von Myelofibrose. Hier teilte MorphoSys Anfang dieser Woche mit, dass im Rahmen der Phase-3-Studie (MANIFEST-2) bei einer Anwendung von Pelabresib in Kombination Ruxolitinib bei allen vier Krankheitsmerkmalen eine Verbesserung im Vergleich zur Kombination von einem Placebo in Verbindung mit Ruxolitinib gezeigt hat. Damit wächst bei den Anleger nun immer mehr die Hoffnung, dass MorphoSys bald einen Medikamentenkandidaten an den Start bringen könnte, mit dem der Blutkrebs Myelofibrose erfolgreich behandelt werden kann. Mit entsprechendem Umsatzpotenzial für das Unternehmen.
MorphoSys kündigt Kapitalerhöhung an
Das hohe Kursniveau will das MorphoSys-Management nutzen, um sich beim aktuellen Kurs frische Geld zu beschaffen. Deshalb wurde gestern die Durchführung einer Barkapitalerhöhung bekannt gegeben. Mit der Zustimmung des Aufsichtsrates sollen bis zu 3.423.194 neue und auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag ausschließlich an institutionelle Investoren ausgegeben werden. Dadurch erhöht sich das Grundkapital der Gesellschaft von 34.231.943 Euro auf bis zu 37.655.137 Euro. Der endgültige Platzierungspreis soll im Rahmen eines beschleunigten Platierungsverfahrens ermittelt werden.
Mit dem Geld will Morphosys u. a. die:
laufende klinische Entwicklung wichtiger Produktkandidaten hin zur behördlichen Zulassung, zur Beschleunigung der Vorbereitungen ihrer Markteinführung von Pelabresib zur Erstbehandlung von Myelofibrose
vorantreiben. Oft wirkt sich eine Kapitalerhöhung negativ auf den Aktienkurs aus, besonders, wenn das Bezugsrecht für Altaktionäre ausgeschlossen wird. Denn die neuen Aktien verwässern den Gewinn sowie den prozentualen Anteil am Gesamtkapital des Unterehmens. Allerdings heiligt bei MorphoSys offenbar der kommunizierte Zweck die Mittel, denn nachdem MorphoSys-Aktien gestern zum Handelsstart kurz bis an die 30-Euromarke abgerutscht sind, kehrten schon wieder die Käufer zurück und die Aktien schlossen mit 33,57 Euro rund vier Prozent tiefer.
Heute legen die Aktien weiter um aktuelle 0,2 Prozent auf 33,62 Euro zu.
JPMorgan bestätigt Einstufung mit „Overweight“
Analyst James Gordon von der US-Bank JPMorgan stellt haute dazu fest, dass MorphoSys:
mit der Erhöhung des Grundkapitals um zehn Prozent sowie Einsparungen seinen Liquiditätsspielraum über eine mögliche US-Zulassung für Pelabresib hinaus steigere
und wertet die Maßnahme deshalb als:
klar positiv, da sie die Bedenken hinsichtlich der Unternehmensfinanzierung in den Prüfungszeiträumen des Medikaments ausräumten.
Deshalb bleibt seine Einstufung für MorphoSys auch weiterhin auf „Overweight“. Sein Kursziel für die Aktie bestätigt er mit 31 Euro. Das liegt aufgrund der Kursrallye der letzten Woche allerdings inzwischen bereits unter dem aktuellen Kurs, so dass er beim aktuellen Kurs kein Aufwärtspotenzial für die Aktien sieht.