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Ein schon länger nicht mehr gekanntes Bild bietet sich heute zur Abwechslung mal am deutschen Aktienmarkt: Anders als in den letzten Wochen und Monaten, wo die Indizes auch intraday in großen Schwankungsbreiten durch den Tag pendeln, kommen sie heute kaum vom Fleck. Besonders wenig passiert momentan beim DAX, der 0,2% tiefer bei 10.870 Punkten notiert. Deutlicher geben Werte aus der zweiten Reihe nach, der MDAX verliert 0,8% auf 22.603 Punkte, der TecDAX ein Prozent auf 2.522 Zähler.
Damit stoppt auch die kräftige Aufwärtsbewegung der letzten Tage und die Anleger atmen auf den aktuellen Kursniveaus durch und sondieren die Lage neu. Die besteht weiterhin aus dem Handelskonflikt zwischen den USA und China, Rezessionssignalen aus vielen wichtigen Volkswirtschaften, Rekord-Defizite in vielen Euroländern und unklaren Signalen von den Notenbanken, was die zukünftige Zinsentwicklung angeht. Zudem haben wir immer noch einen verrückten und völlig unberechenbaren US-Präsidenten, der das Land weiter mit einem Shutdown in Atem hält. Die Lage war also schon mal besser.
Am deutlichsten legen im DAX heute Energieversorger zu. Eon steigen um 1,6% auf 9,08 Euro, RWE um 1,4% auf 20,25 Euro. In unsicheren Zeiten besinnen sich Anleger gerne auf die defensiven Versorgerwerte, die recht konjunkturunabhängig sind. Ans DAX-Ende rutschen Aktien des Automobilzulieferers Continental mit einem Tagesminus von 2,9% auf 128,50 Euro. Die Schweizer Großbank UBS hat ihre Schätzungen zur weltweiten Autoproduktion gesenkt und auf „Neutral“ herabgestuft, was heute besonders Werte aus der Automobil-Zuliefererbranche trifft. Aktien der Deutschen Bank notieren heute unverändert bei 7,41 Euro. Die Schweizer Großbank UBS hatte heute in ihrer jüngsten Studie von einem „Quartal zum Vergessen“ gesprochen, die Aktie mit „Neutral“ bestätigt und das Kursziel deutlich von 9,40 auf 7,80 Euro gesenkt (mehr dazu hier).
Im MDAX setzten sich Lanxess mit einem Kursplus von 2,5% auf 45,75 Euro ganz klar an die Indexspitze. Auslöser für die Zugewinne dürfte die heute veröffentlichte Meldung über ein beschlossenes Aktienrückkaufprogramm sein. Bis zu 200 Mio. Euro will das Unternehmen dafür bis Ende des Jahres ausgeben. Weit abgeschlagen am Indexende liegen Aktien des Lichtkonzerns Osram, die um knapp 7% auf 35,19 Euro einbrechen. Ein Interview mit dem Vorstandschef in der „Augsburger Allgemeinen“, in dem er ein trübes Bild bzgl. der Zahlen zum letzten Quartal und der Erwartungen an das neue Geschäftsjahr zeichnet, schockt hier die Anleger (wir berichteten ausführlich hier).
Lediglich zwei Werte schaffen es im TecDAX aktuell ins Plus, CompuGroup Medical gewinnen 0,7% auf 41,10 Euro, Dialog Semiconductor legen 0,5% auf 21,95 Euro zu. Dafür fallen die Ausschläge im roten Bereich umso deutlicher aus. Auf der Verliererliste ganz oben stehen momentan Aktien von United Internet, die 5,6% auf 37,17 Euro verlieren. Die WirtschaftsWoche hat heute berichtet, das der Konzern bei der 5G-Versteigerung mitbieten will, das scheint den Anlegern nicht wirklich zu gefallen.
Nordex-Aktien fallen heute um 1,2% auf 7,99 Euro. Und das, obwohl der Konzern heute erneut einen neuen Auftrag, diesmal aus den Niederlanden, gemeldet hat (mehr dazu hier). Nach einem Großauftrag aus Indien Anfang dieser Woche hält die positive Auftragslage an, bereits Ende letzten Jahres konnte Nordex über zahlreiche neue Aufträge berichten.
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