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Mittagsbörse: DAX startet schwach – Wirecard, K+S, OSRAM, AMS, Rheinmetall und Aareal im Blick

Letzten Mittwoch erreichte der DAX mit 14.640 Punkten noch ein neues Allzeithoch und beendete die letzte Handelswoche mit einem Wochenplus von 0,3 Prozent bei 13.576 Punkten. An diese starke Performance kann der deutsche Leitindex zum Start in die neue Handelswoche nicht anknüpfen, sondern bricht im Gegenteil heute kräftig ein.

Bis auf 13.246 Punkte rutscht der DAX im Tagestief ab, nachdem sich das Coronavirus weiterhin rasend schnell ausbreitet und inzwischen auch Europa erreicht hat. Die Sorge der Anleger vor einer weltweiten Pandemie – und den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft – wächst und viele flüchtend in vermeintlich sichere Anlagen. Zusätzlich auf die Stimmung drückt heute außerdem der ifo-Geschäftsklimaindex, der im Januar um 0,4 Punkte auf 95,9 Zähler gefallen ist und damit deutlich hinter dem von vielen Experten erwarteten Anstieg auf 97 Punkte zurückgeblieben ist.

Zwar kann sich der DAX inzwischen etwas vom Tagestief erholen, liegt aber immer noch 2,2 Prozent im Minus bei 13.280 Punkten.

Die Verluste ziehen sich quer durch alle Branchen, so dass es aktuell kein einziger DAX-Wert in den grünen Bereich schafft. Kursverluste Querbeet auch in der zweiten Reihe. Der MDAX gibt aktuell zwei Prozent auf 28.230 Punkte nach, der TecDAX verliert 2,5 Prozent auf 3.145 Punkte und der SDAX notiert 1,9 Prozent schwächer bei 12.342 Punkten.

Unter den Einzelwerten fallen heute die Aktien von Wirecard, K+S, OSRAM, Rheinmetall und Aareal besonders auf.

Wirecard

Regelmäßig an der DAX-Spitze notierten in den letzten Wochen die Aktien des Zahlungsabwicklers Wirecard. Nach teilweise zweistelligen Zuwächsen auf Wochenbasis kletterten Wirecard-Aktien bis letzten Freitag auf 140,60 Euro die Kursgewinne in diesem Jahr summierten sich auf mehr als 30 Prozent.

Heute korrigieren Wirecard-Aktien allerdings kräftig und verlieren mit aktuellen 3,8 Prozent auf 135,30 Euro am kräftigsten unter allen DAX-Werten. Zum einen dürften heute einige Anleger nach der jüngsten Rallye und angesichts der sich verschlechterten Gesamtstimmung heute einen Teil ihrer Gewinne der letzten Tage realisieren. Zudem hat heute die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass der Wirecard-Konkurrent Heidelpay an die Börse streben könnte, um sein Wachstum mit dem dort eingenommenen Geld kräftig zu beschleunigen. Und an der Aussicht auf einen starken Konkurrenten auf dem Heimatmarkt von Wirecard können sich vermutlich nicht viele Anleger wirklich erfreuen.

K+S

Man kann es angesichts der Verluste der letzten Tage kaum noch glauben, aber die Talfahrt beim Salz- und Düngemittelhersteller K+S geht ungebremst weiter. Und vor noch nicht allzu langer Zeit für unmöglich gehaltenen Kursziele von 6 und sogar 4 Euro, die einzelne Analysten inzwischen aussprechen, rücken immer näher.

Die Analysten trauen K+S offenbar nicht zu, dass der Konzern operativ auf absehbare Zeit die Kurve kriegt und sich das Geschäft wieder nachhaltig belebt. Zum einen sind die Kalipreise weiter im Keller, zum anderen drückt eine hohe Schuldenlast auf dem Konzern, so dass es sogar Spekulationen zu möglicherweise notwendigen Verkäufen von Geschäftsteilen gibt.

K+S-Aktien rutschen heute um weitere 5,5 Prozent auf nur noch 8,19 Euro ab.

OSRAM / AMS

Der österreichische Sensorhersteller AMS hat auf der am letzten Freitag stattgefundenen außerordentlichen Hauptversammlung von 99,6 Prozent der anwesenden Aktionäre das GO für die geplante Kapitalerhöhung bekommen. Damit sollen bis zu 1,65 Mrd. Euro eingenommen werden, um damit einen Teil der Brückenfinanzierung in Höhe von 4,4 Mrd. Euro, mit der die Übernahme des Lichtkonzerns OSRAM bislang bezahlt wurde, zurückzuzahlen

Aktien der AMS AG verlieren heute 1,6 Prozent auf 38,48 Euro, OSRAM-Aktien geben 0,5 Prozent auf 45,50 Euro nach.

Rheinmetall

Einen Großauftrag aus China über 130 Mio. Euro hat heute der Maschinenbauer und Automobilzulieferer Rheinmetall erhalten. Der Auftrag in der Sparte „Automotive“ kommt von einem „namhaften internationalen Automobilhersteller“ und umfasst die Lieferung von elektrischen Wasserumwälzpumpen für die nächsten 8 Jahre.

Die im MDAX gelisteten Rheinmetall-Aktien können davon heute kaum profitieren und verlieren bislang 1,3 Prozent auf 101,15 Euro.

Aareal Bank

Aktien der Aareal Bank stehen heute ebenfalls im Fokus der Anleger und verlieren mit aktuell 0,9 Prozent auf 29,50 Euro vergleichsweise wenig im Vergleich zum Gesamtmarkt. Das Handelsblatt hat heute berichtet (Bezahlinhalt), dass sich der Investor Petrus Advisers nach seinem Ausstieg bei der Comdirekt im Zuge der Übernahme der Online-Bank durch die Commerzbank jetzt der Aareal Bank zuwenden könnte.

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Bildquelle: Pixabay