Bereits gestern schaffte es der DAX mit im Handelsverlauf erzielten 13.667 Punkten auf ein neues Allzeithoch, konnte das Kursniveau aber nicht bis zum Handelsschluss halten. Heute startet der nächste Anlauf für einen neuen Rekord auf Schlusskursbasis, der bislang zu gelingen scheint. Der DAX springt im Laufe des Vormittags bis auf 13.747 Punkte und liegt aktuell immer noch 0,8 Prozent im Plus bei 13.740 Punkten.
Die noch in den letzten Wochen für deutliche Kursverluste sorgende Angst vor dem Coronavirus scheint momentan komplett verschwunden, vielmehr blicken die Anleger auf Konjunktur- und Unternehmensdaten und erhoffen sich davon weiter steigende Notierungen.
Die Jagd nach neuen Rekorden geht auch bei Nebenwerten in die nächste Runde. Der MDAX legt um 0,4 Prozent auf 29.301 Punkte zu, der TecDAX 0,5 Prozent auf 3.265 Zähler und der SDAX steigt sogar 0,9 Prozent auf 12.985 Punkte. Ebenfalls alles heute erstmals erreichte Kursniveaus.
Unter den Einzelwerten fallen heute die Aktien von Continental, der Deutschen Bank, Wirecard, der Norma Group und Jenoptik besonders auf.
Continental
Von allen DAX-Werten am stärksten performen bislang die Aktien des Automobilzulieferers und Reifenherstellers Continental. Zum einen stützen hier die heute vorgelegten Zahlen beim Zulieferer Norma Group. Zum anderen machen Spekulationen die Runde, dass die vor der Abspaltung stehende Antriebssparte Vitesco großes Wachstumspotenzial haben könnte.
Continental-Aktien klettern aktuell 3,6 Prozent auf 107,88 Euro.
Deutsche Bank
Ebenfalls deutlich im Plus liegen Aktien der Deutschen Bank, die wieder in Richtung zweistellige Notierungen streben. Die Bank hatte heute gemeldet, dass erfolgreich zusätzliches Kernkapital (AT1) im Volumen von 1,25 Mrd. Euro platziert werden und damit die Kapitalbasis weiter gestärkt werden konnte.
Aktien der Deutschen Bank legen 2,3 Prozent auf 9,90 Euro zu.
Wirecard
Die Analysten von Goldman Sachs raten weiter zum Kauf von Aktien des Zahlungsabwicklers Wirecard. In ihrer aktuellsten Studie verweist Goldman-Analyst Mohammed Moawalla auf die jüngste Unternehmenspräsentation, die Wege für weiteres Wachstum aufgezeigt hat.
Nachdem Wirecard-Aktien gestern kräftig zulegen und einen wichtigen Widerstand bei 140 Euro überwinden konnten, halten sich die Anleger vor den am Freitag anstehenden Eckdaten für 2019 heute zurück. Aktuell legen die Papiere marginal um 0,1 Prozent auf 143,05 Euro zu.
Norma Group
Unter dem weiterhin schwierigen Marktumfeld im Automobilbereich hat letztes Jahr auch der Automobilzulieferer Norma Group gelitten. Zwar konnte der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht um 1,5 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro gesteigert werden. Rechnet man aber Währungseffekte sowie Einmalfaktoren aus Zu- und Verkäufen heraus, ging der rein organisch erzielte Umsatz um rund zwei Prozent zurück. Wesentlich schlechter entwickelte sich das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA), das gegenüber dem Vorjahr um 16,4 Prozent auf 144,8 Mio. Euro zurückging. Damit lag die erzielte EBITDA-Marge mit 2,8 Prozent auch unter der durchschnittlichen Markterwartung.
Die Anleger hatten offenbar mit weitaus schlechteren Zahlen gerechnet und reagierten erleichtert. Aktien der Norma Group klettern um fünf Prozent auf 37,10 Euro.
Jenoptik
Gut gelaufen ist das abgelaufene Geschäftsjahr offenbar beim Technologiekonzern Jenoptik. Dank Zukäufen und einer erfreulichen operativen Geschäftsentwicklung kletterte der Umsatz 2019 um 2,5 Prozent, das EBITDA sogar um fünf Prozent. Für 2020 rechnet Jenoptik mit weiteren Zuwächsen.
Jenoptik-Atkien legen deutlich um vier Prozent auf 26,88 Euro zu.
Nanogate
Beim Technologieunternehmens und Spezialisten für die Oberflächenbeschichtung Nanogate SE gab heute der Mitgründer und seit 2006 amtierende Vorstandsvorsitzende, Herr Ralf Zastrau, seinen Rücktritt zum 31. März 2020 bekannt. Als Grund für seine Entscheidung gibt Herr Zastrau persönliche Gründe an. Die Trennung erfolgt einvernehmlich. Der neue Vorstand soll zukünftig vom Finanzvorstand Götz Gollan und dem bisherigen COO Robert Wittmann gemeinschaftlich geleitet werden.
Nanogate-Aktien reagieren mit deutlichen Kursverlusten von aktuell 7,8 Prozent auf 11,90 Euro.
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