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Mittagsbörse: DAX reduziert Verluste deutlich – FED, MTU, Zooplus, innogy, Hellofresh, Leoni und Ströer im Blick

Der DAX startet tiefrot in die neue Handelswoche. Das öffentliche Leben wird immer kräftiger eingeschränkt, die Bundesregierung hat gestern ein Kontaktverbot für die gesamte Bundesrepublik beschlossen. Und immer düsterer werden die Prognosen von Experten zu den Auswirkungen auf die Volkswirtschaft und damit auf uns alle.

Zum Handelsstart rutscht der DAX um mehr als drei Prozent bis auf das Tagestief bei 8.480 Punkten ab. Kurz nach Mittag sorgt allerdings die Nachricht, dass die amerikanische Notenbank FED ihre Liquiditätsmaßnahmen zur Stützung der US-Wirtschaft um mehr als 300 Mrd. USD ausweiten wird, beim DAX für einen Kurssprung von in der Spitze über 400 Punkten bis auf 9.100 Punkte. Inzwischen kommt der DAX zwar wieder etwas zurück, liegt aber mit 8.950 Punkten sogar leicht im Plus.

In der zweiten Reihe legen die Indizes nach der Ankündigung durch die FED ebenfalls kräftig zu und erholen sich von ihren frühen Verlusten. Der MDAX liegt noch 1,5 Prozent im Minus bei 19.250 Punkten, der TecDAX notiert noch 0,3 Prozent tiefer bei 2.345 Punkten und der SDAX verliert ein Prozent auf 8.200 Punkte.

Bei Einzelwerten fallen heute besonders Aktien von MTU, Zooplus, innogy, Hellofresh, Leoni und Ströer Media auf.

MTU

Immer weiter abwärts geht es für die Aktien des Triebwerkherstellers MTU, die heute als schwächster DAX-Wert weitere 7,3 Prozent auf 121,90 Euro einbrechen und damit den Kursverlust seit Beginn der Krise auf über 50 Prozent „ausbauen„. MTU gab heute bekannt, dass in Europa in den nächsten Wochen die Produktion fast komplett zum Stillstand kommen soll. An den Produktionsstätten von Triebwerken in München und dem polnischen Rzeszow, sollen die Werke in dieser Woche „koordiniert heruntergefahren“ werden, der Betrieb soll dann für mindestens drei Wochen pausieren.

Zooplus

Vom Trend zu Online-Bestellungen profitieren weiter die Aktien vom Versandhändler für Heimtierbedarf Zooplus. Die Aktien steigen heute um weitere 5,5 Prozent auf 114,80 Euro, nachdem sie bereits letzte Woche fast 50 Prozent zulegen konnten.

Hellofresh

Ebenfalls vom Boom bei Online-Bestellungen profitiert der erst letzte Woche in den MDAX aufgestiegene Kochboxversender Hellofresh. Hellofresh-Aktien, die bereits letzte Woche bei ihrer MDAX-Premiere mit einem Wochenplus von 30 Prozent der stärkste Wert im Index waren, legen heute weitere 8 Prozent auf 26 Euro zu.

innogy

Zahlen gab es heute beim Energiekonzern innogy, der inzwischen zum Energieversorger E.ON gehört. Enttäuschend fiel dabei das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) aus, das fast 20 Prozent auf 1,62 Mrd. Euro zurückging. Der Gewinn sank sogar um fast 40 Prozent auf 427 Mio. Euro. Und erstmalig wird innogy keine Dividende zahlen.

Die Anleger reagieren verschnupft, innogy-Aktien fallen heute um rund ein Prozent auf 42,65 Euro.

Leoni

Alles andere als erfreulich ist die Entwicklung beim Automobilzulieferer Leoni. Bereits vor der Coronakrise lief es bescheiden, 2019 verloren die Aktien als schwächster SDAX-Wert bereits rund 65 Prozent. Umso heftiger wird das Unternehmen jetzt durch die Krise gebeutelt und wird zur echten Belastungsprobe für die Zukunft des Unternehmens. Deshalb leitet der Vorstand heute weitere drastische Maßnahmen zur Sicherung des Fortbestandes des Geschäftsbetriebes ein und  schließt die Werke in Europa, Nordafrika und Amerika und führt in Deutschland Kurzarbeit ein. Außerdem sollen bei der Bundesrepublik Finanzhilfen beantragt werden.

Seit Beginn der Finanzkrise haben Leoni-Aktien bereits rund 50 Prozent verloren und rutschen heute um weitere vier Prozent auf 6,89 Euro ab.

Ströer Media

Alles andere als rosig läuft es auch beim Werbevermarkter Ströer, der von der aktuellen Coronavirus-Krise ebenfalls heftig getroffen wird. Deshalb gibt das Unternehmen heute bekannt, dass „Ströer nicht in der Lage sein wird, die vor der Coronakrise gegebene Prognose eines mittleren einstelligen organischen Umsatz- und adjustierten EBITDA-Wachstums für das Jahr 2020 zu erreichen“.

Bei den Anlegern löst das neueVerkäufe aus, Störer-Aktien fallen 4,5 Prozent auf 40,90 Euro.

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Bild von Pixabay