Nach vier Tagen Kursrallye mit einem Kursplus von 530 Punkten bzw. 4 Prozent atmet der DAX heute zum Wochenschluss knapp unter seinem vor drei Wochen erreichten Allzeithoch kräftig durch. Aktuell verliert das deutsche Leitbarometer 0,6 Prozent auf 13.490 Punkte. Im Fokus steht weiterhin das Coronavirus und dessen unverändert rasante Ausbreitung. Gerüchte vom Wochenbeginn über eine möglicherweise schnelle Entwicklung eines Gegenmittels haben keine weitere Bestätigung erhalten.
Gespannt blicken die Anleger heute in die USA, wo 14:30 Uhr mit den US-Arbeitsmarktdaten die wichtigsten Konjunkturdaten des Monats anstehen. Erwartet wird die Zahl der neu geschaffenen Stelle außerhalb der Landwirtschaft mit 150.000 nach 139.000 im Vormonat. Die US-Arbeitslosenquote sehen Experten unverändert bei 3,5 Prozent.
Auch in der zweiten Reihe dominieren heute rote Vorzeichen. Der MDAX verliert 0,7 Prozent auf 28.713 Punkte, der TecDAX gibt 0,9 Prozent auf 3.178 Punkte nach und der SDAX notiert 0,7 Prozent tiefer bei 12.572 Punkten.
Unter den Einzelwerten fallen heute die Aktien der Deutschen Bank, Deutschen Lufthansa, Ceconomy, Nemetschek, SMA Solar und Bastei Lübbe besonders auf.
Deutsche Bank
Wie bereits in den letzten drei Tagen, so sind auch heute wieder die Aktien der Deutschen Bank bester Wert im DAX. Besonders die gestern veröffentlichte Meldung über den Einstieg der US-Investmentgesellschaft Capital Group mit rund 3 Prozent bei der Deutschen Bank sorgen bei den Anlegern weiter für Kauflaune.
Aktien der Deutschen Bank legen heute 1,4 Prozent auf 9,46 Euro zu. Damit summiert sich das Kursplus in der laufenden Woche bereits auf rund 15 Prozent.
Deutsche Lufthansa
Die Deutsche Lufthansa leiden weiterhin unter möglichen negativen Auswirkungen aufgrund des Coronavirus. Die Kranich-Airline hat bereits zahlreiche Flüge nach und von Peking und Shanghai gestrichen und wird dies noch mindestens bis 28. Februar aufrecht halten. Andere Ziele in China werden sogar bis mind. 28. März nicht angeflogen.
Lufthansa-Aktien verlieren bislang als schwächster DAX-Wert 2,8 Prozent auf 14,58 Euro. Seit Jahresbeginn summieren sich die Kursverluste damit bereits auf mehr als 10 Prozent.
Ceconomy
An der SDAX-Spitze haben sich heute die Aktien des Elektrohändlers Ceconomy (Media Markt, Saturn) festgesetzt. Grund für die Kauflaune der Anleger sind vorbörslich vorgelegte Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres sowie ein Update zum Umbau- und Sparprogramm, dass die zuletzt schwächelnden Elektro-Elektro-Großmärkte wieder in die Spur bringen soll.
Ceconomy-Aktien legen 5,3 Prozent auf 4,95 Euro zu.
Nemetschek
Weitaus weniger erfreulich ist dagegen das Bild, das sich heute beim Bausoftware-Spezialisten Nemetschek bietet. Denn hier sorgt eine Herabstufung der Aktien durch Barclays für deutliche Kursverluste. Analyst Sven Merkt sieht nach der starken Kursentwicklung der vergangenen drei Monate vorerst das Ende der Fahnenstange erreicht, da die Aktie nun über seinem Kursziel von 63 Euro notiere. Deshalb stuft er jetzt auch Nemetschek-Aktien von bislang „Overweight“ auf „Equal Weight“ zurück.
Nemetschek-Aktien verlieren bislang 5,8 Prozent auf 64,05 Euro und sind damit der schwächste Wert im TecDAX.
SMA Solar
Aktien des Herstellers von Wechselrichtern für die Solarindustrie, SMA Solar, profitieren heute von guten Zahlen für 2019 sowie einen positiven Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Nach einem Umsatzanstieg von knapp 20 Prozent auf 915 Mio. Euro im letzten Jahr soll dieses Jahr die Umsatzmilliarde geknackt werden. Das EBITDA legte auf +35 Mio. Euro zu, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 69 Mio. Euro zu Buche stand.
Aktien von SMA Solar steigen 3,2 Prozent auf 34,56 Euro.
Bastei Lübbe
Ganz bitter ist heute das Bild, dass sich bei den Aktien des Verlagshauses Bastei Lübbe den Aktionären bietet. Um rund 30 Prozent auf 2,00 Euro stürzen die Papiere ab, nachdem Bastei Lübbe einen Abschreibungsbedarf von 12 bis 14 Mio. Euro auf seine Games-Tochter Daedalic erkannt hat und deshalb auch sein bislang prognostizierte Jahres-EBIT von +3,5 Mio. bis +5,3 Mio. Euro auf -6,7 Mio. bis 10,5 Mio. Euro korrigieren muss.
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