Nach der US-Notenbank FED letzte Woche reagiert heute auch die Bank of England und senkt den Leitzins um 50 Basispunkte auf nur noch 0,25 Prozent. Die Anleger spekulieren nun darauf, ob auch die EZB auf ihrer morgigen Sitzung an der Zinsschraube drehen oder andere die Europäische Volkswirtschaft stimulierenden geldpolitischen Maßnahmen beschließen wird.
Offenbar glauben das viele Anleger, denn die meisten Europäischen Börsen legen heute deutlich zu. Der DAX klettert – auch gestützt von positiven Vorgaben aus den USA – zum Handelsstart bis auf 10.755 Punkte, bevor erneute Gewinnmitnahmen einsetzen und ein großer Teil des Tagesgewinns bereits wieder abgegeben wird. Aktuell liegt der DAX noch 0,5 Punkte im Plus bei 10.527 Zählern.
Auch die wichtigsten Nebenwerteindizes geben einen großen Teil der frühen Gewinne wieder ab. Der MDAX liegt momentan noch 0,4 Prozent im Plus bei 23.000 Punkten, der TecDAX 0,1 Prozent bei 2.626 Punkten. Der SDAX rutscht inzwischen sogar mit 0,6 Prozent ins Minus auf 10.159 Punkte ab.
Besonders im Blickpunkt der Anleger stehen heute die Aktien von Wirecard, Hannover Rück, Puma und Lanxess.
Wirecard
Der Zahlungsabwickler Wirecard meldet heute eine Partnerschaft mit dem Uber-Konkurrenten Grab. Mit der südostasiatischen Super-App Grab solldas bargeldlose Bezahlen in der Region vorangetrieben werden. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird Wirecard die Transaktionen abwickeln, die über die E-Wallet von GrabPay in Malaysia, den Philippinen und Singapur durch die App-Benutzer getätigt werden. Das betrifft beispielsweise Transaktion wie das Bezahlen von Dienstleistungen wie Mitfahrgelegenheiten, Lebensmittellieferungen oder ECommerce-Einkäufen. Aktuell akzeptieren bereits über 600.000 Händler und Kleinunternehmen die E-Wallet GrabPay als Zahlungsmethode.
Die News taugen nur kurz für Kursgewinne, zum Handelsstart steigen Wirecard-Aktien bis auf 108 Euro. Inzwischen rutschen die Papiere aber wieder unter ihren Vortagesschlusskurs ab und liegen 0,2 Prozent im Minus bei 104,20 Euro.
Hannover Rück
Gut liefern die Geschäfte 2019 beim Rückversicherer Hannover Rück. Das Bruttoprämienvolumen stieg um 17,8 Prozent auf 22,6 Mrd. Euro, die verdienten Nettoprämien legten um 14 Prozent auf 19,7 Mrd. Euro zu. Das EBIT verbesserte sich um 16 Prozent auf 1,85 Mrd. Euro. Der Nettokonzernergebnis 2019 stieg gegenüber dem Vorjahr um 21,2 Prozent auf 1,28 Mrd. Euro und lag damit über der Unternehmensprognose. Angesichts der besser als erwartet ausgefallenen Ergebnisse steigt die Dividende auf 5,50 Euro (2018: 5,25 Euro) pro Aktie. Und auch für 2020 ist der Vorstand verhalten optimistisch, dass sich das Wachstum fortsetzt.
Zum Handelsstart können Aktien von Hannover Rück auf deutlich bis auf 144,70 Euro zulegen. Aber auch hier haben inzwischen Gewinnmitnahmen eingesetzt und die Papiere rutschen mit 0,6 Prozent ins Minus auf 142,70 Euro ab.
Lanxess
Deutlich im Minus liegen auch die Aktien des Spezialchemiekonzerns Lanxess. Lanxess gab heute vorbörslich bekannt, dass man aufgrund der derzeit grasierenden Coronavirus-Epidemie für das laufende Geschäftsjahr mit einem Gewinnrückgang von 50 bis 100 Mio. Euro rechnet.
Die enttäuschten Anleger verkaufen Laxness-Aktien, die 3,3 Prozent auf 41,97 Euro verlieren.
Puma
Kräftig unter Druck sind heute auch die Aktien des Sportartikelherstellers Puma. Der Konzern teilt heute mit, das die bisherigen Annahmen zur Jahresprognose 2020 keinen Bestand mehr haben. Denn das Coronavirus und die damit verbundenen Folgen belasten den Verkauf und die Beschaffung erheblich.
Puma-Aktien verlieren bislang 5,8 Prozent auf 57,25 Euro.
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