Der DAX lässt es weiter gemächlich angehen und legt bis zum frühen Nachmittag leicht um 0,1 Prozent auf 12.760 Punkte zu. Während eine mögliche Annäherung zwischen den USA und China im Handelsstreit für Unterstützung sorgt, blicken die Anleger weiterhin nach Großbritannien, wo mit Spannung erwartet wird, wie sich das Brexit-Theater weiterentwickelt. Aber inzwischen sind die Anleger hier schon ziemlich abgestumpft und die täglich herüberschwappenden Nachrichten tangieren kaum noch jemand.
Wenig passiert heute auch in der zweiten Reihe. Der MDAX gewinnt 0,2 Prozent auf 26.271 Punkte, der TecDAX legt 0,05 Prozent auf 2.837 Punkte zu.
Deutlich mehr Bewegung gibt es dagegen bei Einzelunternehmen, hier fallen heute Fresenius, FMC, Software AG, Freenet, Sunrise, Biogen und UBS besonders auf.
Fresenius, FMC
Kräftig abwärts geht es heute sowohl beim Gesundheitskonzern und Krankenhausbetreiber Fresenius wie auch bei der Fresenius-Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care. Ausgelöst wurden die Kursverluste u.a. durch eine Analyse von Berenberg. Analyst Tom Jones ist der Meinung, dass es FMC aufgrund von Belastungen durch ein Behandlungs- und Kostenerstattungsprogramm in den USA schwer fallen dürfte, seine Jahresziele zu erreichen. Und das drückt sowohl auf den Kursen der Mutter wie der Tochter.
FMC-Aktien rutschen 6,4 Prozent auf 57,80 Euro ab, Fresenius-Aktien um 3 Prozent auf 42,50 Euro.
Software AG
Kräftig aufwärts geht es dagegen heute beim Softwarekonzern Software AG. Das Unternehmen hat vorbörslich Quartalszahlen vorgelegt und sowohl bei Umsatz wie Ergebnis positiv überrascht.
Das freut die Anleger und Aktien der Software AG gehören mit einem Kursplus von über 7 Prozent auf 29 Euro zu den Top-Performern im MDAX.
Freenet /Sunrise
Beim Schweizer Telekommunikationsunternehmen Sunrise hat sich die Mehrheit der Aktionäre gegen die geplante 5,7 Mrd. Euro teure Übernahme von UPC ausgesprochen. Dazu gehört auch die Freenet AG, die rund 25 Prozent der Anteile an Sunrise hält. Für „zu teuer und risikoreich“ hält man bei Freenet die Übernahme. Deshalb hat jetzt Sunrise die für Morgen geplante außerordentliche HV abgesagt, auf der eine Kapitalerhöhung von bis zu 2,6 Mrd. Euro beschlossen werden sollte. Mit dem Geld wollte Sunrise einen Teil der Übernahme finanzieren.
Die Entscheidung über die vermutlich nun nicht stattfindende Kapitalerhöhung nehmen die Anleger gelassen zur Kenntnis. Freenet-Aktien legen leicht um 0,1 Prozent auf 20,40 Euro zu, Aktien von Sunrise Communication klettern sogar um 2,8 Prozent auf 79,75 CHF.
Biogen
Einen wahren Kurssprung von fast 40 Prozent legen heute vorbörslich die Aktien des US-Pharmakonzerns Biogen hin. Grund waren überraschend gute Quartalszahlen sowie die Nachricht über die Fortsetzung des Zulassungsprozesses für das Alzheimer-Medikament Aducanumab.
Biogen-Aktien kosten aktuell an der Frankfurter Börse mit 271 Euro rund 36 Prozent mehr als am Vortag und dürften mit einem ähnlichen Kurssprung in Kürze an der Nasdaq starten.
UBS
Die Schweizer Großbank UBS hat Quartalszahlen vorgelegt und trotz eines Gewinnrückganges von rund 16 Prozent auf 1,05 Mrd. USD im dritten Quartal mehr verdient, als erwartet.
Anleger zeigten sich anfänglich erfreut, UBS-Aktien stiegen direkt nach dem Handelsstart um bis zu 3 Prozent auf 10,66 Euro. Seit dem Tageshoch bröckeln die Gewinne aber und inzwischen liegen UBS-Aktien 1,3 Prozent im Minus bei 10,35 Euro.
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