Nach den kräftigen Kursrückgängen der vergangenen zwei Tage erholt sich der DAX heute deutlich von seinen Vortagesverlusten. Dafür sorgten u.a. ein besser als erwarteter Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich sowie – mal wieder – Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen den USA und China.
Bis zum frühen Nachmittag klettert der deutsche Leitindex DAX rund ein Prozent auf 13.112 Punkte und liegt damit auch wieder deutlich über der 13.000er Marke.
Ebenfalls jeweils ein Prozent können MDAX und TecDAX zulegen, der MDAX auf 27.174 Punkte, der TecDAX auf 3.035 Zähler.
Bei Einzelwerten fallen heute besonders Aktien von Infineon, Siltronic, Nordex, CANCOM und Mologen auf.
Infineon
Weit oben an der DAX-Spitze bewegen sich heute Aktien des Chipherstellers Infineon. Die Münchner profitieren dabei von gestern nachbörslich veröffentlichten Nachrichten des US-Konkurrenten Microchip. Microchip konnte seine Prognosen konkretisieren und liegt mit dem jetzt genannten Schätzungen wohl über den Markterwartungen. Das weckt auch die Fantasie bei Infineon-Aktionären, dass die Ergebnisse ebenfalls besser ausfallen könnten.
Infineon-Aktien klettern um 1,8 Prozent auf 19,32 Euro.
Siltronic
Noch weitaus stärker als Infineon profitieren die Aktien des Chipherstellers Siltronic von der Microchip-Nachricht und liegen damit an der Spitze von MDAX und TecDAX.
Aktuell steigen Siltronic-Aktien um fast acht Prozent auf 79,30 Euro.
Nordex
Einen neuen Großauftrag hat der Windanlagenbauer Nordex erhalten. In Mexiko sollen ab dem Frühjahr 2020 insgesamt 40 Turbinen vom Typ AW132/3300 sowie zwei Anlagen vom Typ AW132/3000 mit einer Gesamtleistung von 138 MW errichtet werden. Erst kürzlich hat Nordex schon eine dicken Auftrag in der Türkei an Land gezogen.
Nordex-Aktien legen heute leicht um 0,2 Prozent auf 12,68 Euro zu.
CANCOM
Eine Kapitalerhöhung hat der IT-Infrastrukturanbieter CANCOM erfolgreich abgeschlossen. 3,5 Millionen neuen Aktien wurden in kürzester Zeit zum Preis von 49,70 am Markt platziert, was einen Brutto-Emissionserlös von 174 Mio. Euro ergibt. Das Geld will CANCOM für weitere Unternehmenszukäufe einsetzen, vor allem im eigenen Wachstumsfeld Cloud-Computing. Und der Rest soll in die Stärkung der Eigenkapitalbasis fließen.
Viel Geld für Zukäufe im Rahmen einer erfolgreichen Kapitalerhöhung. Das finden heute offenbar zahlreiche Anleger gut, CANCOM-Aktien klettern rund ein Prozent auf 52,30 Euro.
Mologen
Gar nicht gut finden dagegen die Anleger, was heute bei Mologen passiert. Vorgestern noch hat der Biopharmazeutik-Spezialist Mologen ein Update zur geplanten Unternehmensfinanzierung abgegeben. Darin hieß es, dass man aktuell Gespräche mit zwei Investoren führt, um die angekündigte Wandelschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von 2 Mio. Euro kurzfristig zu platzieren und so die Existenz des Unternehmens zu sichern. Daraus ist offensichtlich nichts geworden, denn heute meldet Mologen Insolvenz beim Amtsgericht Charlottenburg an.
Die Anleger reagieren auf die Hiobsbotschaft von Mologen mit Panik, Mologen-Aktien brechen um rund 70 Prozent auf 0,28 Euro ein.
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