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Mittagsbörse: DAX gibt nach – Nordex, Leoni, Schaeffler, Ströer, Bechtle und Bilfinger im Blick

Der DAX gibt seine gestrigen Kursgewinne vollständig wieder ab und rutscht um 0,6 Prozent auf 13.210 Punkte ab. Sorgen bereitet den Anlegern weiterhin die unberechenbare Wirtschaftspolitik von US-Präsident Trump, nachdem dieser Ende letzter Woche eine mögliche Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China wieder relativiert hat und nun auch die Verschiebung von Strafzöllen für europäische Autobauer wieder absagen könnte. Zudem rückt die Zinspolitik der US-Notenbank wieder verstärkt ins Blickfeld der Anleger, hier wird mit Spannung eine Rede von FED-Chef Powell vor dem Wirtschaftsausschuss erwartet. Außerdem stehen in Kürze Zahlen zu den US-Verbraucherpreisen auf dem Programm.

Weniger Bewegung als beim DAX gibt es in der zweiten Börsenreihe. Angetrieben von einer Vielzahl von Quartalszahlen legt der TecDAX aktuell 0,1 Prozent auf 2.952 Punkte zu, der MDAX verliert dagegen 0,1 Prozent auf 26.980 Zähler.

Bei Einzelwerten fallen heute Aktien von Nordex, Leoni, Schaeffler, Ströer, Bechtle und Bilfinger besonders auf.

Nordex

Der Windanlagenbauer Nordex hat heute Zahlen für die ersten neun Monate vorgelegt, die bei den Anlegern für Enttäuschung sorgten. Angesicht des weiter zunehmenden Wettbewerbs in der Windbranche stieg der Nettoverlust kräftig von 51,8 auf 76,5 Mio. Euro, das EBITDA ging um rund 16 Prozent auf 60 Mio. Euro zurück. Da half es auch nichts, dass der 9-Monatsumsatz deutlich auf 1,9 Mrd. Euro zulegen konnte und der Auftragsbestand Ende September mit 8,1 Mrd. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 5,3 Mrd. Euro liegt. Und auch ein neuer Großauftrag aus Türkei nützte heute nichts, um die Aktie ins Plus zu befördern, die Anleger reagieren verschnupft auf den hohen Verlust.

Nordex-Aktien starten äußerst schwach bei 12,10 Euro in den Handel, klettern aber im Handelsverlauf bis auf aktuelle 12,50 Euro und reduzieren damit das Kursminus auf nur noch 0,3 Prozent.

Leoni

Schlecht laufen die Geschäfte beim Automobilzulieferer Leoni. Der Quartalsumsatz ging um fünf Prozent auf 1,15 Mrd. Euro zurück, das EBIT bricht von +38 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf -67 Mio. Euro ein. Die Anleger reagieren geschockt und trennen sich großvolumig von ihren Beständen.

Leoni-Aktien rutschen bislang um 9,4 Prozent auf 11,52 Euro ab und sind damit aktuell der schwächste SDAX-Wert.

Schaeffler

Neuigkeiten gibt es auch bei einem anderen Automobilzulieferer, der Schaeffler AG. Die gab heute bekannt, dass die in Chicago ansässige Handelsbank BDT Capital Partners rund 25 Prozent der ausstehenden Vorzugsaktien erworben hat und damit zum Großaktionär aufsteigt. Ob BDT in eigenem Namen oder für Dritte handelt ist ebenso wenig bekannt, wie finanzielle Dimensionen oder die Hintergründe.

Schaeffler-Aktien legen heute nach der Meldung über den neuen Großaktionär kräftig um 3,4 Prozent auf 10,33 Euro zu.

Störer

Gut laufen die Geschäfte beim Werbevermarkter Ströer. Im 3. Quartal stieg der Umsatz um drei Prozent auf 399 Mio. Euro, das bereinigte EBITDA legte 4,5 Prozent auf 132 Mio. Euro zu. Das Ströer-Management ist zuversichtlich, das bislang kommunizierte organische Umsatzwachstum von 3 bis 7 Prozent bei einem bereinigten EBITDA im mittleren einstelligen Prozentbereich erreichen zu können.

Die Zahlen wurden so in etwa erwartet, deswegen legen Ströer-Aktien lediglich 0,1 Prozent auf 72,25 Euro zu.

Bechtle

Deutlich zulegen können heute Aktien des IT-Dienstleister Bechtle nach der Vorlage von Quartalszahlen. Im 3. Quartal konnte Bechtle den Umsatz um 21 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro und das EBIT um 25 Prozent auf 58 Mio. Euro steigern. Angesichts der in den ersten neun Monaten erreichten Ergebnisse hat das Bechtle-Management die Jahresziele bestätigt und erwartet ein Rekordjahr.

Bechtle-Aktien klettern daraufhin um 4,3 Prozent auf 110,40 Euro.

Bilfinger

Kräftig abwärts geht es heute mit den Aktien des Industriedienstleisters Bilfinger. Zwar fiel der Umsatzanstieg im 3. Quartal mit fünf Prozent auf 1,1 Mrd. Euro recht ordentlich aus. Verschnupft reagieren die Anleger aber auf den um fast zehn Prozent rückläufigen Auftragseingang. Zudem sorgte für Unmut, dass Bilfinger das für 2019 geplant Margenziel um ein Jahr nach hinten verschoben hat.

Bilfinger-Aktien geben um 5 Prozent auf 29,82 Euro nach.

 

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