Nach einem Einbruch von mehr als 12 Prozent in der letzten Handelswoche versuchte der DAX heute zum Handelsstart eine kleine Gegenbewegung. Die konnte anfänglich durchaus beeindrucken, der DAX kletterte im Tageshoch bis auf 12.118 Punkte, ein Zuwachs von gut 1,9 Prozent. Das war’s dann aber auch schon wieder mit der Schnäppchenjagd, zu der einige Anleger das aktuelle Kursniveau nutzen wollten. Denn es geht noch billiger.
Angesichts der nicht abzuschätzenden Folgen des Coronavirus auf die Weltwirtschaft nutzen Anleger jede Kurserholung, wie heute zum Tagesstart, um sofort wieder Positionen abzubauen. In der Folge bricht der DAX inzwischen wieder kräftig ein und liegt mit 11.752 Punkten 1,2 Prozent im Minus.
Weiter abwärts geht es auch in der zweiten Reihe. Der MDAX verliert 0,9 Prozent auf 25.129 Punkte, der TecDAX 0,7 Prozent auf 2.830 Punkte und der SDAX gibt 0,8 Prozent auf 11.239 Zähler nach.
Besonders im Blickpunkt der Anleger stehen heute die Aktien von Wirecard, der Deutschen Lufthansa, Deutschen Bank, RHÖN Klinikum und Epigenomics.
Wirecard
Zulegen können die Aktien des Zahlungsabwicklers Wircard. Das Unternehmen meldet eine Kooperation mit der Gründungsplattform Xolo, um zukünftig den mehr als 30.000 Nutzer von Xolo digitale Banking- und Zahlungslösungen für ihr Geschäft bereitzustellen. Das betrifft vor allem Freiberufler und Kleingewerbetreibende.
Wirecard-Aktien, die direkt nach Handelsstart bis auf 121,55 Euro zulegen können, geben einen Teiler der Gewinne inzwischen wieder ab und liegen aktuell noch 0,9 Prozent im Plus bei 116,30 Euro.
Deutsche Lufthansa
Weiter kräftig in den Keller geht es mit den Aktien der Deutschen Lufthansa. Die Fluggesellschaft leidet besonders stark unter der Ausbreitung des Coronavirus und dessen Folgen für den Tourismus und Reiseverkehr. Heute gab die Lufthansa bekannt, dass vorerst alle Flüge nach Italien und Asien gestrichen werden. Zudem wird auch der Inlandsflugverkehr deutlich eingeschränkt.
Aktuell ist absolut nicht absehbar, was das für die Jahresbilanz 2020 bzw. die Gewinnentwicklung bei der Lufthansa bedeuten wird. Die Anleger gehen jedoch bereits jetzt davon aus, das es verheerend wird und trennen sich von ihren Anteilsscheinen. Lufthansa-Aktien brechen heute um weitere rund sechs Prozent auf 10,98 Euro ein
Zur Erinnerung: Noch im November letzten kostete eine Lufthansa-Aktien rund 18 Euro!
Deutsche Bank
Erneut zu den größten Kursverlierern im DAX gehört auch wieder die Deutschen Bank. Viele Experten fürchten, dass es durch die Folgen des Coronavirus für die Weltwirtschaft verstärkt zu Unternehmenspleiten kommen könnte. Und das wiederum dürfte zu einem erhöhten Wertberichtigungsbedarf bei Kreditinstituten führen. Besonders deutsche Finanzinstitute sind hier gefährdet, da bei ihnen die Kapitalausstattung – im Vergleich zur internationalen Konkurrenz – eher dürftig ist.
Aktuell notieren Aktien der Deutschen Bank mit 5,8 Prozent im Minus bei 7,44 Euro. Damit summieren sich die Kursverluste seit Anfang letzter Woche inzwischen auf mehr als 20 Prozent!
RHÖN KLINIKUM
Weiter zulegen können heute die Aktien des Krankenhausbetreibers RHÖN KLINIKUM. Der gab heute bekannt, dass er letzten Freitag ein Übernahmeangebot vom Klinikbetreiber Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA (Asklepios) bekommen hat. Asklepios bietet den Rhön-Aktionären im Rahmen eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebotes 18 Euro pro Rhön-Aktie.
Rhön-Aktien sprangen letzten Freitag bereits um 22 Prozent exakt auf den Übernahmepreis von 18 Euro. Heute legen die Papiere weiter zu und gewinnen aktuell ein Prozent auf 18,18 Euro.
Epigenomics
Einen kräftigen Kurssprung von in der Spitze 15 Prozent machten heute zum Handelsstart auch die Aktien des Molekulardiagnostik-Spezialist Epigenomics, nachdem der bekannt gab, dass die staatliche US-amerikanische Krankenversicherung Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) die Überprüfung einer National Coverage Determination für den Epigenomics-Bluttest zur Darmkrebsvorsorge Epi proColon eröffnet hat.
Auch wenn einige Anleger inzwischen Gewinne mitnehmen, liegen Epigenomics-Aktien immer noch acht Prozent im Plus bei 1,49 Euro.
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Bildquelle: Pixabay