Mit einem Abschlag gegenüber dem Schlusskurs vom letzten Freitag von rund 1,1 Prozent startet der DAX bei 12.194 Punkten in die neue Handelswoche. Im Laufe des weiteren Handelstages kann er sich aber wieder deutlich erholen und klettert in der Spitze bis auf 12.399 Punkte. Nach Erreichen des Tageshoch gibt er aber wieder deutlich nach und liegt aktuell noch 0,3 Prozent im Minus bei 12.293 Punkten.
Der MDAX verliert aktuell 0,7 Prozent auf 26.058 Punkte, der TecDAX gibt 1,2 Prozent auf 2.969 Punkte nach und der SDAX liegt mit 0,5 Prozent bei 11.407 Punkten im Minus.
Belastend für den Gesamtmarkt ist eine heute veröffentlichte Studie der Deutschen Bundesbank, die mit einem drastischen Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal rechnet. Die Experten erwarten, dass das jüngst verabschiedete milliardenschwere Konjunkturpaket der Bundesregierung im zweiten Quartal noch keine Wirkung entfalten wird.
Bei den Einzelwerten ist, wie an den letzten beiden Handelstagen der zurückliegenden Woche bereits, auch zum Wochenstart der Zahlungsabwickler Wirecard das beherrschende Thema. Neben Wirecard im Fokus der Anleger stehen außerdem noch die Deutsche Lufthansa, die Deutsche Wohnen AG, CANCOM und die STS Group.
Wirecard
Es kommt immer schlimmer beim Zahlungsabwickler Wirecard. Letzte Woche rutschten die Papiere bereits um ca. 75 Prozent auf 25,82 Euro ab, nachdem bis Freitag kein testierter Jahresabschluss für 2019 vorgelegt werden konnte und die Prüfer von E&Y keine Nachweise für Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von 1,9 Mrd. Euro finden.
Der Kurseinbruch geht direkt zum Wochenstart weiter, bis auf 12,99 Euro rutschen die Papiere in der Spitze ab nachdem sich der Bilanzskandal weiter dramatisch zuspitzt. Am Sonntag meldete das Unternehmen, dass die fraglichen 1,9 Mrd. Euro auf Treuhandkonten wohl mit „überwiegender Wahrscheinlichkeit“ verschwunden sind. Wohin, weiß kein Mensch. Nun steht nicht nur das Testat auf der Kippe, sondern das gesamte Unternehmen.
Aktuell liegen Wirecard-Aktien noch 37 Prozent im Minus bei 16,23 Euro.
Deutsche Lufthansa
Äußerst schwach starten auch die seit heute im MDAX gelisteten Aktien der Deutschen Lufthansa in den neuen Handelstag. Direkt nach Handelsbeginn verlieren die Papiere rund 10 Prozent auf 9,28 Euro, können sich inzwischen aber deutliche erholen und liegen momentan noch 4 Prozent im Minus bei 9,76 Euro.
Anleger nahmen zum Handelsstart Gewinne mit, da sie ein Scheitern des staatlichen Rettungspaketes befürchten. Zuletzt hatte der Großaktionär Heinz Hermann Thiele seine Anteile von 10 auf 15 Prozent aufgestockt und sich kritisch zur geplanten Staatsbeteiligung geäußert. Heute sollte Medienberichten zufolge ein Krisengespräch zwischen Thiele, Finanzminister Scholz und Lufthansa-Chef Spohr stattfinden.
Deutsche Wohnen
Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen wird heute erstmal als Mitglieder des deutschen Leitindex DAX gehandelt. Der Start im wichtigsten deutschen Börsensgement gelingt, Aktien der Deutsche Wohnen AG legen rund ein Prozent auf 40 Euro zu.
STS Group
Aktien der STS Group brechen heute um knapp 20 Prozent auf 2,67 Euro ein. Der Systemlieferant für die Automobilindustrie gab heute kurz vor Handelsstart bekannt, dass der Aufsichtsratsvorsitzende und sein Stellvertreter ihre Aufsichtsratsmandate per 20. Juni 2020 niedergelegt haben. Außerdem hat zum 31. Mai 2020 auch das Vorstandsmitglied Patrick Oschust sein Vorstandsmandat niedergelegt.
CANCOM
Aktien des IT-Infrastrukturanbieters CANCOM verlieren bislang 4,5 Prozent auf 48,40 Euro. Das Bankhaus Lampe hat die Papiere von „Kaufen“ auf „Halten“ zurückgestuft, nachdem die Aktien sein Kurzsiel von 49 Euro bereits letzte Woche erreicht hatten.
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