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Mittagsbörse: DAX erholt nach schwachem Wochenstart – Adidas, Deutsche Post, Ströer, RIB und Indus im Blick

Es zeichnet sich immer deutlicher abzeichnet, dass die Europäische und Deutsche Wirtschaft auf einen Konjunktureinbruch in Rekorddimension zusteuert. Nach dem zuletzt um einen Rekordwert eingebrochenen Cifo-Index für die Exportstimmung in Deutschland signalisiert das heute auch der von der EU veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Situation, der ebenfalls in historischen Dimensionen von 103,4 auf 94,5 Punkte einbricht. Das ist der stärkste Einbruch seit Erfassung dieses Wertes.

Die Indikatoren korrelieren mit den Einschätzungen führende Volkswirtschaftler, die zum Teil für die deutsche Wirtschaft einen Einbruch für dieses Jahr in Dimensionen von bis zu 20 Prozent voraussagen.

Dementsprechend schwach startet der deutsche Aktienmarkt heute in die neue Handelswoche. Der DAX rutscht zum Handelsstart bis auf 9.456 Punkte ab, bevor er sich wieder etwas fangen kann und es inzwischen – wenn auch nur mit bei Punkten – ins Plus auf 9.634 Punkte schafft. Mit einem Prozent deutlich im Minus bei 20.412 Punkten liegt aktuell dagegen der MDAX. Der TecDAX kann rund ein Prozent auf 2.531 Punkte zulegen, der SDAX verliert 0,4 Prozent auf 8.930 Punkte.

Bei Einzelwerten fallen heute besonders die Aktien von Adidas, der Deutschen Post, Ströer Media, RIB Software und Indus Holding auf.

Adidas

Offenbar nach dem Motto: „Wir sind die Einzigen, denen es in der Krise schlecht geht“ hatte – neben anderen Händler – auch der Sportartikel-Hersteller Adidas angekündigt, die Mietzahlungen für seine Ladengeschäfte stoppen zu wollen. Was mit Ladenbetreibern durch ein derart asoziales Verhalten passiert, schien Adidas völlig egal. Folgerichtig musste Adidas am Wochenende eine wahren Shitstorm über sich ergehen lassen und rudert nun schnellstmöglich zurück.

Die Anleger zeigen heute an der Börse, was sie von der Aktien halten, Adidas-Aktien verlieren kräftig um 4,2 Prozent auf 200,20 Euro.

Deutsche Post

Aktuell können im DAX die Aktien der Deutschen Post mit 3,7 Prozent auf 23,44 Euro am deutlichsten zulegen. Gestern hatte die Post mitgeteilt, dass sich der Konzern wegen der Coronavirus-Pandemie auf weitere Einschränkungen bei seinen Dienstleistungen vorbereitet. In extremen Situationen könnte in „geschlossenen Gebieten“ vorerst nur noch Einschreibebriefe und Sendungen an Behörden und Gesundheitseinrichtungen zugestellt werden, so die Post. Zudem könnten sich die Zustellintervalle ändern, wenn bestimmte kritische Prozentsätze beim Krankenstand erreicht werden.

Ströer Media

Zu den SDAX-Verlierern gehören heute auch die Aktien des Werbespezialisten Ströer Media, wenngleich das Minus mit 1,3 Prozent auf 42,28 Euro im Vergleich zu den Schwankungen in den letzten Wochen vergleichsweise moderat ausfällt.

Ströer hatte heute gemeldet, dass der Umsatz im letzten Jahr zwar um rund sechs Prozent auf 1,6 Mrd. Euro gesteigert werden konnte, der Konzernüberschuss aber nur um fünf Prozent auf 119 Mio. gesteigert werden konnte. Vor allem höhere Steuern und Abschreibungen drückten auf das Ergebnis, dass bei den Anlegern für etwas Enttäuschung sorgte.

RIB Software

Weniger Gewinn machte im letzten Jahr der Bausoftware-Spezialist RIB Software, auch hier sind höhere Steuern und Abschreibungen schuld. Der Konzernüberschuss, der 2018 noch bei 21,9 Mio. Euro lag, brach um mehr als die Hälfte auf 9,1 Mio. Euro ein.

RIB-Aktien reagieren heute trotzdem kaum, denn seit dem 13. Februar steht ein Übernahmeangebot durch den französischen Elektrokonzern Schneider Electric. Die Franzosen bieten 29 Euro pro Aktien, entsprechend pendeln RIB-Aktien seit der Bekanntgabe der Übernahmepläne knapp unter diesem Kurs. Heute notieren sie 0,1 Prozent höher bei 28,50 Euro.

Indus Holding

Deutliche Kursgewinne können heute die Aktien der auf die Beteiligung an mittelständischen Unternehmen spezialisierte Beteiligungsgesellschaft Indus Holding verzeichnen. Und das, obwohl Indus heute bei der Vorlage der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Rückgang des EBIT um 11 Prozent auf 135 Mio. Euro gemeldet hat. Und für das laufende Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie einen weiteren Rückgang bei Umsatz und Ergebnis erwartet. Der Umsatz soll, nach 1,74 Mrd. Euro im letzten Jahr, 2020 bei ca. 1,5 bis 1,65 Mrd. Euro liegen, das EBIT auf 85 bis 95 Mio. Euro zurückgehen.

Offensichtlich hatten viele noch deutlich schlechtere Zahlen erwartet, die im SDAX gelisteten Papiere gewinnen 3,5 Prozent auf 23,60 Euro.

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