Gestern hat der Automobilzulieferer Leoni das zweite Mal in diesem Jahr die Anleger mit einer Gewinnwarnung geschockt, diesmal auch verbunden mit dem Rückzug des Finanzvorstandes und dem Abbau von rund 2.000 Arbeitsplätzen. Während im Februar das EBIT-Jahresziel noch auf 100 bis 130 Mio. Euro gesenkt wurde, verzichtet man vorerst komplett auf ungefähre Ziele (wir berichteten gestern hier).
Während im Februar Leoni-Aktien am Tag der ersten Gewinnwarnung um rund ein Viertel auf bis zu 22 Euro einbrachen, ging es gestern weitere rund 20 % und heute nochmal rund 3% auf aktuelle 17,21 Euro abwärts. Damit summieren sich die Kursverluste in den letzten sechs Monaten inzwischen auf rund 50%.
Alle, die jetzt evtl. auf einen Turnaround spekulieren, sollten vorab die aktuellste Studie der Privatbank Hauck & Aufhäuser beachten. Denn deren Analyst Christian Glowa sieht bei Leoni weiter anhaltende strukturelle Probleme. Zudem nehmen seiner Meinung nach die Sorgen um die finanzielle Stabilität beim Automobilzulieferer zu. Deshalb bestätigt er auch weiter seine Einstufung mit „Sell“ und erwartet mittelfristig einen Kursrückgang auf 10 Euro.
Bezogen auf das aktuelle Kursniveau bedeutet das, dass der Analyst von weiteren Kursrückgängen von bis zu 40% ausgeheht.
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